Hohe Inflation als grösstes Risiko der Untergrenze
Ex-UBS-Chef Oswald Grübel hat mit seiner Forderung, den Euro-Mindestkurs aufzugeben, viel Staub aufgewirbelt. Warum ist die Aufregung derzeit so gross?
1. Ex-UBS-Chef Oswald Grübel hat die Aufhebung des Euro-Franken- Mindestkurses gefordert. Warum hat dies für so viel Aufregung gesorgt? Grübel ist der erste renommierte Schweizer Wirtschaftsführer, der am Tabu der Euro-Franken-Untergrenze rüttelt. Er schreibt, es sei «nur eine Frage der Zeit und der Entwicklung der Eurokrise», dass die Strategie des Mindestkurses aufgegeben werden müsse. Je früher die Nationalbank dies tue, umso besser: «Je länger wir daran festhalten, umso höher wird der Preis, den wir alle dafür bezahlen.» Für seine Aussagen musste Grübel scharfe Kritik einstecken. Economiesuisse-Präsident Gerold Bührer sagte beispielsweise: «Die Verantwortlichen sollten Debatten über Wechselkursziele unterlassen. Damit zieht man die Spekulanten geradezu an.» Bührer meint damit, dass Aussagen wie diejenige von Grübel die Gefahr erhöhen, dass Devisenspekulanten einen Angriff auf die Untergrenze wagen. Dies, weil sie den Eindruck erhalten, dass die Front der Entschlossenheit zur Beibehaltung der Untergrenze bröckelt.