Ski-WM: Kombination der FrauenHoldener holt Silber – und Shiffrin weckt böse Geister
Die amerikanische Topfavoritin scheidet im Slalom kurz vor dem Ziel aus. Es siegt Federica Brignone, die Schweiz bejubelt die erste Medaille.
Wir erinnern uns: An den Olympischen Spielen in Peking ging Shiffrin leer aus. Weil sie im Slalom, Riesenslalom und in der Kombination ausschied…
Und jetzt geht es um Gold: Mikaela Shiffrin holt kontinuierlich Zeit auf, sie hätte Brignone wohl abgefangen, und dann das: Sie scheidet aus!
Auch sie war schon WM-Vierte in der Kombination, das war 2019 in Are. Aber vier Jahre sind eine lange Zeit, und die Österreicherin trainiert mittlerweile kaum noch im Stangenwald. Sie büsst knapp zweieinhalb Sekunden auf Brignone ein und ist Zweite.
Das sah deutlich weniger dynamisch aus: Brignones Teamkollegin ist im Slalom absolut chancenlos und verliert 4,05 Sekunden. Noch vor zwei Jahren war Curtoni in der Kombination WM-Vierte geworden.
Die Halbzeitführende zeigt ein gutes Rennen, wenngleich ihr im Mittelteil ein Fehler unterläuft. Aber das war definitiv ein medaillenwürdiger Auftritt!
Federica Brignone steht im Starthaus.
20 Fahrerinnen nehmen noch am Slalom teil. Und weil die Schnellsten des Super-Gs gleich zu Beginn starten, lässt sich festhalten: Es wird ein kurzer Spass…
Im Super-G wurde mit 210 Zentimeter langen Latten gefahren. Und im Slalom? Sind die Ski gerade noch rund 155 Zentimeter lang.
Die Italienerin gewann in der von Corona geprägten Saison 2019/2020 den Gesamtweltcup. Aber: An einem Grossanlass steht sie noch ohne Sieg da. 2011 gewann sie in Garmisch WM-Silber im Riesenslalom, ebenfalls Riesenslalom-Silber holte sie letzten Winter an den Olympischen Spielen in Peking.
Vor dem Slalom sagt die Amerikanerin: «Wenn ich heute eine Medaille gewinne, ist das wunderbar. Ob es reicht, Federica (Brignone) noch einzuholen, weiss ich nicht.»
2017 und 2019 holte Wendy Holdener in der Kombination WM-Gold, zudem gewann sie in jener Sparte zwei Olympiamedaillen. Michelle Gisin ihrerseits ist Doppel-Olympiasiegerin im Zweiteiler und steht zudem mit zwei WM-Medaillen zu Buche. Gisin reüssierte jeweils dank starken Slalomläufen. 2018 in Pyeongchang sprach die Engelbergerin von ihrem “Slalomlauf des Jahres”, vier Jahre später in Peking gar vom “Slalom meines Lebens”.
Ob die Schweiz heute wieder jubeln kannn?
Der bereinigte Zwischenstand:
1. Federica Brignone (Ita)
2. Elena Curtoni (Ita) +0,78
3. Ramon Siebenhofer (Aut) +0,90
4. Mikaela Shiffrin (USA) +0,96
5. Franziska Gritsch (Aut) +1,07
6. Ricarda Haaser (Aut) +1,09
7. Valerie Grenier (Kan) +1,27
8. Laure Gauche (Fra) +1,39
9. Michelle Gisin (Sui) +1,58
10. Wendy Holdener (Sui) +1,66
14. Priska Nufer (Sui) +2,46
Noch 25 Minuten – dann steht der Slalom an. Neben Lara Gut-Behrami verzichten auch Ragnhild Mowinckel, Ilka Stuhec, Cornelia Hütter, Tessa Worley, Sofia Goggia und Alice Robinson auf den entscheidenden Lauf des Zweiteilers. Kurios: Gut-Behrami und Mowinckel lagen zeitgleich auf Rang 2. Die Kombination bestritten sie indes nur als Training für den Spezial-Super-G vom Mittwoch.
Wir verabschieden uns kurz und melden uns rechtzeitig zum Slalom wieder. Dieser findet um 14.30 Uhr statt.
Die Schweizerin (Rang 21) sagt: «Ich habe einen Fehler gemacht und vor meinem Rennen zu viele andere Athletinnen am TV verfolgt. Ich habe die Aufgabe danach fast ein wenig überschätzt. Dabei war es einfacher, als ich gedacht hatte.»
Jetzt ist es fix: Gut-Behrami wird auf den Slalom verzichten.
Mikaela Shiffrin (6.) bleibt vor dem zweiten Teil der Kombination die klare Favoritin, die 96 Hundertstel Rückstand auf die entfesselte Federica Brignone dürfte sie wettmachen können. Und doch: Die Italienerin hat geliefert und ihre Medaillenambitionen untermauert. Auf die Schweizerinnen Michelle Gisin und Wendy Holdener hat sie schon 1,58 respektive 1,66 Sekunden Vorsprung. Auch Elena Curtoni (4.), Franziska Gritsch (7.) und Ricarda Haaser (8.) sollten nicht vergessen gehen. Gestartet wird im Slalom nach dem Klassement im Super-G. Will heissen: Gisin und Holdener werden nicht die besten Nummern haben.
Vorhang auf zur Trainingsfahrt der Super-G-Weltmeisterin: Die Tessinerin verliert 71 Hundertstel auf Brignone und ist Zweite. Es ist dennoch nicht davon auszugehen, dass sie (anders als geplant) doch noch die Slalom-Ski anschnallen wird am Nachmittag.
Vor Jahren war die Österreicherin einmal eine Slalom-Spezialistin. Längst aber ist sie in den Speed-Disziplinen daheim, trotz eines groben Fehlers wird sie Siebte. Je nach Rennverlauf und wenn andere Favoritinnen patzen, könnte Haaser doch noch etwas reissen.
Die Bosnierin ist eine alte Bekannte im Weltcup, war letzte Saison immerhin 18. im Super-G von St. Moritz. Sie fährt auf Zwischenrang 21.
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