GP SteiermarkTotalschaden für Ferrari, Hamilton holt ersten Saisonsieg
Für Mercedes hätte das Rennen nicht besser laufen können. Die Silberpfeile feiern einen Doppelsieg. Dritter wird Verstappen. Alfa Romeo geht leer aus.
Hamilton feiert im zweiten Rennen seinen ersten Saisonsieg. (Video: SRF)
Ein von Charles Leclerc verschuldeter Crash beim zweiten Formel-1-Rennen in Spielberg stürzte die Scuderia am Sonntag endgültig in die Krise. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feiert derweil seinen ersten Saisonsieg. Hinter Dominator Hamilton wurde Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil Zweiter. Max Verstappen im Red Bull schaffte es auf Rang drei.
Eine Woche nach einem ernüchternden zehnten Platz zum Auftakt an gleicher Stelle war der Grand Prix der Steiermark für Vettel früh vorbei. Weil ihm Leclerc, in der Vorwoche noch Zweiter, mit einem unbedachten Manöver in Kurve drei heftig ins Auto fuhr und sein Heckflügel sofort wegbrach, musste der Deutsche den ohnehin lahmenden Ferrari an der Box abstellen. «Ich hatte schon zwei Autos neben mir, wollte mich aus allem raushalten. Drei Autos in einer Kurve geht nicht», sagte Vettel. «Ich habe nicht damit gerechnet, dass Charles etwas versucht. Ich denke nicht, dass da Platz war.»
Nur vier Runden später war auch für Leclerc aus Monaco Schluss. «Ich habe es komplett verbockt, mein Fehler», sagte der 22-Jährige. Der Youngster hatte sich bei dem Crash den Unterboden ruiniert. Weiterfahren? Unmöglich. «Ich habe einen sehr schlechten Job gemacht und das Team im Stich gelassen», sagte Leclerc, der sich kleinlaut bei Vettel entschuldigte. «Ich hoffe, dass ich daraus lerne. Das ist eine harte Zeit fürs Team, wir brauchen so etwas nicht.»
Viel Ärger für Piloten und Teamführung
Erst im vergangenen Jahr in Brasilien waren Vettel und Leclerc kollidiert und anschliessend ebenfalls ausgeschieden. Damals hatten sie sich auf offener Strecke bei hoher Geschwindigkeit beharkt. In der Folge hatte es viel Ärger für Piloten und Teamführung auch von der Ferrari-Konzernspitze gegeben – das dürfte sich nun wiederholen. «Das tut schon weh, wenn beide Fahrer nach zwei Runden ausscheiden», sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto und sprach vom «schlechtesten Abschluss eines schwierigen Wochenendes».
Bereits in der dritten Runde kollidieren die beiden Ferrari und scheiden anschliessend aus. (Video: Twitter)
Die Italiener sehen in Leclerc die Zukunft, der Heisssporn wurde erst mit einem Vertrag bis Ende 2024 ausgestattet, während Vettel Ende 2020 nach sechs Jahren gehen muss und noch kein Cockpit für 2021 hat. «Ich weiss nicht, welche Lücke der Charles gesehen hat», sagte Vettel und ergänzte ziemlich angefressen: «Es ist extrem bitter.»
Erster Schritt zum siebten WM-Titel
Während Weltmeister Hamilton an der Spitze souverän seine Führung verteidigte und ihm vor leeren Rängen bei zweiten Geisterrennen der Formel-1-Historie niemand gefährlich werden konnte, brodelte es bei Ferrari. Das Werksteam hatte nach dem durchwachsenen Auftakt extra ein Upgrade-Paket mit neuem Frontflügel und neuem Unterboden vorgezogen.
Doch es kam einen Tag nach der schwierigen Regen-Qualifikation erst gar nicht dazu, mit der Konkurrenz mitzufahren. Vettel hatte schon einen schwachen Start erwischt und war von Rang zehn weiter zurückgefallen. Leclerc, der als 14. in den Grossen Preis ging, hatte auch keine gute Perspektive.
Alfa Romeo geht leer aus
Die schwarz lackierten Silberpfeile holten auch den zweiten Sieg der durch die Coronavirus-Pandemie verkürzten Saison. Eine Woche nach Bottas machte der 35 Jahre alte Brite Hamilton den ersten wichtigen Schritt zu seinem siebten WM-Titel. Sollte er in diesem Jahr erneut Champion werden, würde er nach Titeln mit Rekordweltmeister Michael Schumacher gleichziehen.
Alfa Romeo geht im zweiten Rennen der Saison leider leer aus. Trotz kurzen Hoffnungen in der Mitte des Rennen schafften es beide Piloten nicht, am Russen Kwjat vorbei zu kommen. Dennoch ist es kein schlechtes Rennen des Hinwiler-Rennstalls. Gerade Antonio Giovinazzi zeigt eine ansprechende Leistung, da er aufgrund eines Getriebewechsels auf den letzten Platz zurückversetzt wurde.
Nächste Woche steht bereits das nächste Rennen an. In Ungarn findet der 3. GP der Saison statt.
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