Home-Office als Karrierekiller
Arbeit von zu Hause ist in Wirtschaftskreisen beliebt. Sie soll Angestellte produktiver und zufriedener machen. Ihre berufliche Laufbahn ist laut einem Bericht aber gefährdet.

Geht es nach der Economiesuisse, herrscht in der Schweiz bezüglich Heimarbeit ein grosser Nachholbedarf. «Wirtschaft und Verwaltung sollten die Mitarbeitenden wo immer möglich systematisch ein bis zwei Arbeitstage pro Woche von zu Hause aus arbeiten lassen», zitiert die «Handelszeitung» (Artikel online nicht verfügbar) den Wirtschaftsdachverband. Unter Personalforschern und Ökonomen erfreut sich das Konzept Home-Office einer wachsenden Beliebtheit.
Nicholas Bloom von der Universität Stanford zeigte anhand eines Experiments mit chinesischen Call-Center-Mitarbeitern auf, dass viele Menschen zu Hause einen besseren Job machen. «Manchmal arbeiten die Mitarbeiter zu Hause sogar mehr als im klassischen Büro», unterschreibt Arnd Albrecht, Professor für Personalwesen an der Munich Business School, Blooms Resultate. Zudem seien Angestellte im Home-Office oft zufriedener als ihre Kollegen im Büro.
Zu Hause arbeiten, Karriere streichen
Dass die Heimarbeit jedoch auch Schattenseiten für den Arbeitnehmer hat, zeigt eine Studie des britischen Organisationsforschers Dan Cable von der London Business School auf, so die «Handelszeitung». Cables Untersuchungen zeigten, dass die Heimarbeit geradewegs ein Karrierekiller sein kann. So würden Angestellte im Home-Office seltener befördert als ihre Kollegen, die jeden Morgen im Büro erschienen. Unabhängig von der effektiven Qualität bewerten Manager laut Cable die Arbeit eines Angestellten besser, wenn er im Büro anwesend ist.
Des Weiteren bestehe die Gefahr, dass Home-Office-Arbeiter schnell in Vergessenheit gerieten oder durch den ständigen Smalltalk per E-Mail sogar negativ auffielen. Teammitglieder, die ihre Home-Office-Tage auf einen Montag oder Freitag legen, gerieten zudem schnell in den Verdacht, lediglich das Wochenende verlängern zu wollen.
Als Lösung dieser Problematik schlägt Arnd Albrecht vor, den Mitarbeitenden im Home-Office möglichst nahe an den Alltag im Büro zu holen. Der Angestellte soll bei Team-Meetings physisch anwesend sein und bei Sitzungen über Webcam oder Videokonferenz eingebunden werden.
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