Hunderttausende gedenken Kim Jong-il
Heute vor einem Jahr starb der frühere nordkoreanische Machthaber. In Pyongyang kamen Hunderttausende zu einer Gedenkfeier vor dem Mausoleum von Kim Jong-il zusammen.

Mit einer riesigen Trauerfeier hat Nordkorea am Montag des ersten Todestags seines früheren Machthabers Kim Jong-il gedacht. Vor dem Palast, der sein Mausoleum beherbergt, kamen hunderttausende Soldaten und Zivilisten zusammen.
An dem Gebäude, in dem auch der Staatsgründer und Kims Vater Kim Il-sung bestattet ist, hingen zwei riesige Porträts der beiden Männer. Von einem Balkon aus verfolgte Kims Sohn und Nachfolger Kim Jong Un die Zeremonie.
«Wir weinen mit Schmerz»
«Unser Volk und das Militär sehnen sich tränenreich nach dem sonnigen Lächeln unseres lieben Vaters», hiess es im Staatsfernsehen, das die Feierlichkeiten live übertrug – und weiter: «Wir weinen um dich und wir weinen mit Schmerz um die Tage deiner Anwesenheit.»
Während der Zeremonie legten die Teilnehmer unter anderem drei Schweigeminuten zu Kims Ehren ein. Wegen eisiger Temperaturen waren sie in dicke schwarze Mäntel gehüllt. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder, auf denen sich Kim Jong-un vor überlebensgrossen Statuen seines Vaters und Grossvaters verbeugte.
Spekulationen über Schwangerschaft
An der Seite von Kim Jong-un standen seine Gattin Ri Sol-ju sowie Vertreter der Regierung, Partei und der Armee. Ri trug ein auffällig weite traditionelles Kleider, was Spekulationen über ihre mögliche Schwangerschaft neuen Auftrieb gab. «Ri scheint in den letzten Stadien der Schwangerschaft zu sein», spekulierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Ri – sie soll Mitte bis Ende Zwanzig sein – war zuvor erneut längere Zeit von der Bildfläche verschwunden. Gerüchte um eine Schwangerschaft gibt es deshalb schon länger, eine offizielle Bestätigung hingegen gibt es nicht.
Lobende Worte für eigenen Raketenstart
Der Zeremonie wohnten auch Wissenschafter bei, die beim Start einer Trägerrakete am vergangenen Mittwoch mitgearbeitet hatten. Dieser habe «der ganzen Welt das technische Know-How der Nation gezeigt», kommentierte das Staatsfernsehen.
Mit der Rakete brachte Pyongyang nach eigenen Angaben einen Forschungssatelliten ins All. Der Westen vermutet hinter dem Start einen unzulässigen Raketentest für das Atomprogramm Nordkoreas.
Atomwaffenprogramm und Kasernenbesuche
Kim Jong-il war am 17. Dezember 2011 mit 69 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Nach der Nachricht über seinen Tod war vor einem Jahr auf den Strassen Pjöngjangs eine Trauerhysterie ausgebrochen. Eine erste grosse Gedenkfeier zum Todestag von Kim hatte bereits am Sonntag stattgefunden.
Während seiner 17-jährigen Amtszeit stiess er ein Atomwaffenprogramm an, zu dem auch zwei Tests in den Jahren 2006 und 2009 gehörten. Zudem war er für seine unablässigen Besuche auf dem Land, in Fabriken und Kasernen bekannt, an deren Ende er nach offiziellen Angaben stets seine «Ratschläge erteilte».
Öffentliche Äusserungen des Machthabers waren hingegen selten. Aus seiner Amtszeit ist lediglich eine Ansprache während einer Massenkundgebung dokumentiert.
AFP/sda/kpn/mw
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