IAEA-Chef besucht iranische Militäranlage Partschin
Eine Inspektion des Stützpunkts gehört seit Jahren zu den Kernforderungen der IAEA. Heute erhielt Yukia Amano erstmals Zutritt zur Anlage.

Nach jahrelangem Drängen hat der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Yukia Amano, am Sonntag die umstrittene iranische Militäranlage Partschin bei Teheran besuchen können. Amano habe im Zuge eines offiziellen Besuchs mehrere Werkstätten in Partschin inspiziert, zu denen es «falsche Informationen» gegeben habe, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwand.
Eine Inspektion des Stützpunkts gehört seit Jahren zu den Kernforderungen der IAEA. Die UN-Organisation hatte den Verdacht, dass der Iran in Gebäuden auf der Basis südöstlich von Teheran Sprengstofftests für die Entwicklung von Atomsprengköpfen vornahm. Die iranische Regierung bestritt dies und lehnte eine Inspektion von Partschin durch die IAEA ab, weil es sich um einen Militärstützpunkt und nicht um eine Atomanlage handle. Eine Klärung der Vorwürfe sowie der Verdächtigungen, dass der Iran bis zum Jahr 2003 ein militärisches Atomprogramm betrieben habe, ist aber notwendig, damit die IAEA grünes Licht für das Atomabkommen geben kann.
Der Iran hatte sich im Juli mit der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland auf ein Abkommen geeinigt, das dem Land die friedliche Nutzung der Atomtechnologie ermöglichen, es zugleich aber an der Entwicklung von Atomwaffen hindern soll. Zudem vereinbarte Teheran mit der IAEA, bis Oktober ausstehende Fragen zur Vergangenheit seines Atomprogramms zu klären. Amano begab sich zu diesem Zweck am Samstag nach Teheran. Die IAEA ist auch dafür zuständig, die Einhaltung des Atomabkommens im Iran zu überprüfen.
AFP/woz
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