«Ich bin nicht die Betty Bossi der Politik»
Fehlende Rezepte, frühere Sünden und wilde Kandidatinnen: eine Presseschau zur kommenden Bundesratswahl.

Am Wochenende vor der Bundesratswahl waren die drei FDP-Kandidaten in den Medien omnipräsent. So kämpfte der «Shootingstar» Pierre Maudet um jede Stimme, wie er im «Blick» vom Samstag sagte. Laut dem Genfer braucht es frischen Wind im Bundesrat. Doch sei er sich seiner Grenzen bewusst: «Ich bin nicht die Betty Bossi der Politik – das heisst, ich habe nicht für alles ein Rezept.»
Ignazio Cassis äusserte seine Meinung gegenüber «Blick Online» zum Thema Suizid, dies ganz volksnah im Hinblick auf den am Sonntag ausgestrahlten Schweizer «Tatort». Der Tessiner Arzt ist der Meinung, dass möglicherweise Filme und Serien dazu beitragen könnten, das Thema Suizid zu enttabuisieren.
14 politisch brisante Fragen zu Themen wie Zuwanderung, Budget und Armee beantworteten Isabelle Moret und Maudet in der «Schweiz am Wochenende». Sie wurden auch nach früheren «Sünden» befragt, doch beide verneinten gegenüber dem Blatt, je gekifft zu haben.
Video – Das Redaktion Tamedia-Politbüro zur Bundesratswahl
Wunschkandidatin der Linken
In einigen Artikeln ist von der früheren Tessiner FDP-Regierungsrätin Laura Sadis die Rede, der Wunschkandidatin der SP. So sagte SP-Fraktionschef Roger Nordmann in der «Zentralschweiz am Sonntag»: «Einer wilden Kandidatur wären wir nicht abgeneigt.» Doch fehle dazu der Support von der Mitte.
SP-Präsident Christian Levrat sagt dazu in der «Schweiz am Wochenende», die FDP hätte die Gelegenheit gehabt, jemanden zu portieren, der alle Kriterien erfülle, nämlich Sadis. Sie stamme aus dem Tessin, sei eine Frau und habe Exekutiverfahrung.
Im Kommentar der «Basler Zeitung» vom Samstag ruft der Politikwissenschaftler und ehemalige SP-Nationalrat Andreas Gross gar dazu auf, sich der Diktatur der FDP zu widersetzen. Doch laut einem SP-Nationalrat, der sich in der «NZZ am Sonntag» unerkannt äussert, ist es ein riskantes Spiel, Stimmen für die Wunschkandidatin der Linken abzugeben.
Endspurt am Dienstag
Am Dienstag gilt es Ernst, dann laden die Fraktionen von SP, GLP und BDP die drei Kandidaten zu den Hearings. Für die SVP ist Cassis der Favorit, wie bereits letzte Woche nach der Fraktionssitzung bekannt wurde. Einzig die Landwirte sind nicht begeistert über Cassis Aussagen zur Landwirtschaftspolitik.
Die CVP hat sich noch nicht entschieden, ob sie einen bestimmten Kandidaten oder eine Kandidatin unterstützen will. Alle drei seien wählbar, sagte Fraktionschef Filippo Lombardi letzte Woche. Traditionell mache die CVP keine Wahlempfehlung. Nach der «Nacht der langen Messer» soll dann am Mittwoch endlich feststehen, wer neu im Bundesrat Einsitz nimmt.
SDA/ij
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