«Ich bin prüde»
Die ehemalige TV-Moderatorin hat nun ein eigenes Bühnenprogramm: In «D Gülsha Adilji zeigt ihre Schnägg» reflektiert sie den alltäglichen Wahnsinn.

Wie viele Stunden pro Tag verbringen Sie auf Sozialen Medien?
Solange ich wach bin.
Sie sind eine der wenigen Personen, die ich kenne, die einen lustigen Instagram-Account haben. Was ist Ihr Trick?
Ich habe keine Angst, mich so zu zeigen, wie ich bin. Das beinhaltet natürlich auch Hunderte unvorteilhafte Momente. Wenn schon blossstellen, dann wenigstens sich selbst. Ich lache gerne über mich.
Eine Art Mut zur Hässlichkeit?
Das Leben der Food- und Fashionblogger sieht immer so perfekt aus. Das kann nicht echt sein. Junge Frauen denken dann, sie müssten auch so perfekt sein. Ich zeige lieber das Gewöhnliche. Das, was alle haben.
Gibts Ähnliches nun auch bei Ihrem ersten Bühnenprogramm zu sehen?
Es geht um Dinge, die gerade so passieren im 21. Jahrhundert, im Westen, in einer Stadt. Und wie es einer Frau um die dreissig damit so geht. Dating spielt eine Rolle, Single sein, Quarterlife-Crisis.
Was bedeutet Quarterlife-Crisis?
Man hat zwar eine Ausbildung, ein Studium, verdient Geld, übernimmt aber noch keine Verantwortung. Das ist schön, aber auch bedrückend, da man daran denkt, ob es nicht besser wäre, eine Doktorarbeit zu schreiben, ein Brot aus dem Kopf backen zu können, eine Familie zu gründen. Es geht auch um die Frage, welches für den Moment die richtige Entscheidung ist, damit man irgendwann nicht das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben. Und sich fragt: Warum bin ich nicht Profipokerin geworden?
Geben Sie Antworten auf diese Fragen?
Absolut nicht. Das Herausschieben hat mit dem Stück nur eine neue Form gefunden. Es ist aber schön, darüber zu reden und zu merken, dass es allen gleich geht.
Und was hat es mit dem sexuell aufgeladenen Titel auf sich?
Es war ein billiger Versuch, die Leute anzulocken. Es ist schäbig, ganz nieder. Im Grunde genommen bin ich ja eine prüde Person.
Gibts eine Pointe aus Ihrem Programm, die Sie erzählen wollen?
Ich mache ja keine Comedy. Ich lese, zeige Bilder und erzähle Geschichten. Es wird nicht nur lustig, sondern auch traurig.
Donnerstag, 20 Uhr, Miller's Studio.Weitere Vorstellung am Donnerstag, 30.3., 20 Uhr
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