«Ich freue mich auf den Tag, an dem...»
Die Zinswende steht bevor. Daran lässt die US-Notenbankchefin keinen Zweifel. Doch dann nimmt Yellen die Worte «vorsichtig und langsam» in den Mund.

US-Notenbankchefin Janet Yellen sieht die nahende Zinserhöhung als positives Zeichen der wirtschaftlichen Stärke der USA. Sie freue sich auf den Tag, an dem die Geldpolitik gestrafft werden könne, betonte Yellen am Donnerstag in Washington laut Redetext.
«Die wirtschaftlichen und finanzpolitischen Informationen, die wir erhalten haben seit unserem Treffen im Oktober, entsprechen unseren Erwartungen von fortgesetzten Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt», sagte Yellen weiter.
Zeitpunkt offen
Sie liess dabei jedoch offen, ob es bereits Mitte des Monats soweit sein wird. Sollte es zu einer Zinserhöhung kommen werde sich die Fed im Jahr 2016 «vorsichtig und langsam» bewegen, sagte die Notenbank-Chefin.
An den Märkten wird darüber spekuliert, dass die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) am 16. Dezember erstmals seit fast zehn Jahren die Zinsen erhöht. Mehrere Mitglieder der Fed-Führungsriege um Yellen haben die Märkte auf eine behutsame Erhöhung eingestimmt.
Der Euro rutschte im Anschluss an Yellens Worte weiter ab auf 1,0552 Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Mitte April. Der Franken wertete sich sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Dollar auf.
Historisch niedriger Stand
Die Fed hält die Zinsen seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008 auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. Mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 5,0 Prozent rückt Vollbeschäftigung in Sichtweite.
Dieses Ziel sei aber noch nicht erreicht, sagte Yellen. So gebe es beispielsweise noch zu viele Teilzeitarbeiter und zu viele Arbeitslose, die die Jobsuche resigniert aufgegeben hätten. Zudem seien die Lohnzuwächse noch zu schwach. Allerdings sei die Konjunktur stark genug, um für eine weitere Aufhellung am Jobmarkt zu sorgen.
Risiken aus dem Ausland geringer
Mit Blick auf das Börsenbeben in China Mitte des Jahres betonte Yellen, die vom Ausland auf die USA ausstrahlenden Risiken hätten sich seit dem Sommer vermindert. Die Schockwellen dieser Turbulenzen hatten im September mit dazu beigetragen, dass die Notenbank die Zinswende weiter aufschob.
Ausseneinflüsse auf die US-Wirtschaft sieht die Notenbankchefin nun offenbar gelassen. Chinas Wachstum werde zwar langsamer, dieser Prozess gehe aber «moderat und schrittweise» vonstatten. Die US-Exporte würden trotz des starken und damit teuren Dollars wieder anziehen.
SDA/spu
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch