«Ich habe alle meine Kinder verloren»
Beim Bootsunglück in den USA starben neun Mitglieder einer Familie. Hunderte Trauernde nahmen Abschied von den insgesamt 17 Toten.
Beim Bootsunglück mit einem Amphibienfahrzeug auf einem See in den USA starben neun Mitglieder ein und derselben Familie. «Mein Herz ist sehr schwer. Von uns elfen haben nur zwei überlebt, ich und mein 13-jähriger Neffe», sagte die in einem Krankenhausbett liegende Tia Coleman am Freitag mit gebrochener Stimme dem Fernsehsender Fox 59.
«Ich habe alle meine Kinder verloren. Ich habe meinen Mann verloren. Ich habe meine Schwiegermutter und meinen Schwiegervater verloren», sagte Coleman weiter. Die Zeitung «New York Times» berichtete unter Berufung auf ein weiteres Familienmitglied, Carolyn Coleman, bei dem Unglück seien Vertreter dreier Generationen gestorben, darunter vier Kinder. Die Familie habe für ihren jährlichen Ausflug einen Minibus gemietet und sei nach Branson gefahren.
Tia Coleman sagte dem Sender, der Kapitän des Ausflugsschiffes habe zu Beginn der Reise gesagt, dass sie keine Rettungswesten benötigen würden. Das Wasser habe zunächst nicht bedrohlich ausgesehen.
Das Ausflugsboot auf dem Table-Rock-See im Bundesstaat Missouri war am Donnerstag von einem Unwetter überrascht worden. Er gehe davon aus, dass das Unwetter Ursache für das Unglück gewesen sei, sagte Sheriff Doug Rader am Freitag in Branson. Die genaue Unglücksursache werde noch ermittelt. Auch die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB habe sich eingeschaltet.
Bei dem Unglücksboot handelte es sich um ein sogenanntes Amphibienfahrzeug, das sowohl an Land fahren als auch schwimmen kann. Insgesamt 31 Passagiere im Alter von ein bis 70 Jahren waren an Bord, als sich das Unglück kurz nach 19 Uhr (Ortszeit/2 Uhr Schweizer Zeit am Freitag) ereignete. Der Kapitän des Bootes habe das Unglück überlebt, sagte Rader. Auch mehreren Passagieren gelang es, das Ufer zu erreichen.
Gewitter und starker Wind
Laut Wetterbericht gab es im Bereich des Unglücks am späten Abend Gewitter und starken Wind. Bäume seien entwurzelt und Stromleitungen beschädigt worden.
Ein auf Facebook veröffentlichtes Video hält laut einem Restaurant am Ufer des Sees den Moment fest, als der Sturm aufkam.
«Kapitän hat sein Bestes getan»
Der Table Rock Lake ist ein künstlicher See, südlich der Stadt Springfield, nahe an der Grenze zu Arkansas. Zeitgleich mit dem Unglücksboot sei auf dem Table Rock Lake auch ein zweites Amphibienfahrzeug unterwegs gewesen, sagte der Sheriff. Dieses sei sicher in den Hafen zurückgekehrt.
«Ich weiss ohne jeden Zweifel, dass der Kapitän sein Bestes getan hat», zitierte die «Washington Post» den Kapitän eines weiteren Amphibienfahrzeugs desselben Betreibers, Roger Braillier von Ride The Ducks Branson.
US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump drückten den Betroffenen des Unglücks ihr Mitgefühl aus. Zugleich dankten sie den Helfern, wie das Weisse Haus mitteilte.
SDA/NN
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