«Ich hatte Tränen in den Augen, als die Patienten verladen wurden»
Das Hilfswerk Médecins sans Frontières hat 71 Verletzte aus Misrata evakuiert. Alison Criado-Perez schildert hier exklusiv die Aktion in ihrem Erlebnisbericht.
Es ist Sonntag, 3. April, 11.30 Uhr, wir befinden uns in internationalen Gewässern etwa 30 Kilometer vor der libyschen Küste. Wir versuchen, mit dem Hafen von Misrata Kontakt aufzunehmen, damit er uns freie Fahrt gibt. Die Spannung steigt, da wir nur noch für eine halbe Stunde Treibstoff haben. Wir warten hier schon seit einigen Stunden. Wo ist unsere Kontaktperson? Heute Morgen im Briefing hat man uns noch erzählt, wie man sich in einer Kriegszone zu verhalten hat. Bin ich wirklich hier? Alles erscheint mir ziemlich surreal.