Sexuelle Übergriffe in der Medizin«Ich intubiere dich in alle Löcher!»: Wie Ärztinnen sexuell belästigt werden
Es passiert im Operationssaal, im Behandlungszimmer, bei der Visite: In einer exklusiven Umfrage berichten über 250 Ärztinnen von Übergriffen durch Vorgesetzte, Kollegen oder Patienten.

«Sind Sie untenrum auch rasiert?»
«Du musst mal wieder durchgevögelt werden.»
«Ich werde ganz wuschig, wenn ich mit Ihnen arbeite.»
«Halte deine Beine zusammen, sonst wirst du schwanger.»
«Darf ich Ihre Brüste betasten?»
«Brauchen wir das Gleitmittel heute noch?»
«Ich intubiere dich in alle Löcher!»
Solche Sprüche müssen sich Ärztinnen bei ihrer Arbeit anhören. Von Chefärzten, leitenden Ärzten, Oberärzten, von Patienten und deren Angehörigen. Es passiert im Operationssaal, im Behandlungszimmer, in der Pause, während der Visite. In einer anonymen Umfrage des Recherchedesks und des Datenteams von Tamedia berichten 252 Medizinerinnen, dass sie sexuelle Belästigungen oder Übergriffe bei der Arbeit erlebt haben. Noch mehr – nämlich 398 Ärztinnen – geben an, in ihrem Arbeitsumfeld schon einmal Sexismus erlebt zu haben, Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts also. (Lesen Sie hier die Berichte von vier betroffenen Ärztinnen.)