«Ich kann kein Hakenkreuz entdecken»
Der Schweizer Autor Christian Kracht hat sich erstmals über die Rassismus-Vorwürfe gegen sein umstrittenes Buch «Imperium» geäussert.
«Ich kann beim besten Willen kein Hakenkreuz entdecken», sagt Kracht in der nächsten Ausgabe der ARD-Literatursendung «Druckfrisch». «Einfach nur unterhaltend sollte es sein». «Spiegel»-Autor Georg Diez hatte geurteilt, der Roman sei von einer rassistischen Weltsicht durchdrungen und Kracht sei «der Türsteher der rechten Gedanken». Viele andere Kritiker lobten das Buch dagegen.
Natürlich gebe es Gemeinsamkeiten zwischen seinem Helden, dem Südseeaussteiger August Engelhardt, und Adolf Hitler, sagte Kracht im Gespräch mit dem Literaturkritiker Denis Scheck. Sie seien in der Zeit des späten Wilhelminismus begründet: «Ich glaube nur, dass sowohl Engelhardt als auch Hitler durchaus aus dem esoterischen Gesamtpanorama dieser Zeit schöpften.» Eigentlich habe er sich stilistisch an Erich Kästner orientiert, erläuterte der Autor.
Christian Kracht hatte in den vergangenen Tagen auf der Leipziger Buchmesse und auf dem Kölner Literaturfestival Lit.Cologne vielbeachtete Lesungen gegeben, sich aber zu den Vorwürfen nicht geäussert.
Das Interview wird in der «Druckfrisch»-Ausgabe am kommenden Sonntag (23.50 Uhr) in der ARD ausgestrahlt. Kracht äusserte sich darin auch über frühe Berufswünsche: «Ich wollte Maler werden. Vielleicht wäre ich lieber bei meiner Staffelei geblieben. (...) Ich konnte aber nicht malen. Ich war eher ein Malerdarsteller. Meine Professoren sagten mir, ich sei absurd untalentiert.»
SDA/phz
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