Gedanken einer Exil-Ukrainerin«Ich schäme mich, draussen Russisch zu sprechen»
Die Ukrainerin Iryna Fingerowa lebt seit vier Jahren in Deutschland, doch angekommen ist sie nie. Zu nah ist der Krieg, zu gross das Leid.
Teilnehmerinnen des Alternativen Ostermarsches in Berlin demonstrieren gegen den Krieg.
Foto: Clemens Bilan/Keystone
«Schanowni passaschiri», die Durchsage kam auf Ukrainisch. Sehr geehrte Fahrgäste.
Ich kam für ein paar Stunden von Dresden, wo ich in einem Spital arbeite, nach Berlin, um eine Freundin L. aus Odessa zu treffen.
Als ich die ukrainische Durchsage hörte, weinte ich zum ersten Mal seit Ausbruch des Krieges. Der Bahnhofslärm stauchte mich zu einem kleinen Punkt zusammen, dann umarmte er mich. Als er mich umarmte, überkam mich Müdigkeit.
