Interview über Flucht vor den Sowjets«Ich träumte die Albträume meiner Eltern»
Christiane Hoffmann ist auf dem Weg gewandert, auf dem ihr Vater im Winter 1945 vor der Roten Armee geflohen ist. Ihr Buch über den 550 Kilometer langen Marsch ist ein unverhoffter Bestseller geworden.

Frau Hoffmann, je länger man Ihrer Wanderung folgt, desto mehr stellt sich das Gefühl ein: Sie kommen zu spät. Die meisten Menschen, die sich noch an damals erinnern könnten, sind tot. Warum haben Sie so lange gebraucht?
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden, sagte Sören Kierkegaard. Die Idee, den Fluchtweg meines Vaters zu gehen, kam mir vorher nicht – erst nach seinem Tod. Ich war auch erst danach frei, das Buch zu schreiben. Es war wohl genau der richtige Zeitpunkt.