Interview mit krebskrankem SP-Nationalrat«Ich wusste: Wenn die Therapie nicht anschlägt, bin ich in wenigen Monaten tot»
Angelo Barrile erhielt vor einem Jahr eine bedrohliche Krebsdiagnose. Jetzt erzählt der 45-Jährige erstmals, wie er damit lebt – als Mensch, als Arzt, als Politiker. Und warum er endlich das Tabu Krebs brechen will.

«Wenn ich sterbe, habe ich den Kampf gegen den Krebs nicht verloren. Mental habe ich jetzt schon gewonnen»: SP-Nationalrat Angelo Barrile erkrankte vor einem Jahr schwer.
Foto: Ela Çelik
Herr Barrile, genau vor einem Jahr erhielten Sie eine tödliche Diagnose. Wie war dieser Moment für Sie?
Das war surreal. Ich war wegen starkem Fieber und Schmerzen auf dem Notfall und wurde dort mit einer Diagnose konfrontiert, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Ich wollte sie zuerst nicht wahrhaben. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ich vom Arzt zum Patienten, mein Selbstbild geriet durcheinander.