«Ihr da unten könnt es auch schaffen»
Dass wegen der neuen Luxus-Wohntürme Superreiche in den Kreis 5 strömen könnten, ist für viele Leser von Tagesanzeiger.ch problematisch. Doch längst nicht für alle.
Mit dem Bau der beiden Luxus-Wohnhäuser Mobimo-Tower und Löwenbräu Black kommen Bewohner in den Kreis 5, die es dort bisher kaum gab. Der Turm werde sich zu einem Symbol der Trennung zweier Lebenswelten entwickeln, glaubt Hanspeter Hongler, Professor für Soziale Arbeit an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Ob man sich davor fürchten muss, darüber debattierten die Leser von Tagesanzeiger.ch in der Kommentarspalte. Die Skeptiker der Luxuswohntürme sind knapp in der Minderheit. Marc Schnuli findet etwa: «Es geht nicht, dass der Kreis 5 allmählich verschwindet!» Nadine Binsberger ist der Meinung, dass viele reiche Einwohner durch ihre gehobenen Ansprüche das öffentliche Leben teurer machen. Und Pat Sibler ist generell der Ansicht, dass «Protzbauten nicht in die Schweiz passen».
Von einem schädigenden Einfluss auf das Quartier will Thomas Lanz dagegen nichts wissen: «Wenn die Bewohner dieser Wohnungen auch wirklich in der Stadt Zürich Steuern bezahlen, ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden.» Viele Leser teilen seine Meinung – einige befürchten allerdings, dass auch Käufer von Zweitwohnungen in die Türme einziehen werden.
«Muss sich jeder am Quartierleben beteiligen?»
Nichts einzuwenden hat auch Steve Ohlin, der im Mobimo-Tower gar eine heilende Wirkung auf die angestammte Quartierbevölkerung sieht: Es sei falsch, dass der Turm eine Trennung signalisiere. Er nimmt sogar die Optik der künftigen Bewohner ein, indem er schreibt: «Wir hier oben haben es geschafft, ihr da unten könnt es auch schaffen!».
Etwas weniger euphorisch, aber dennoch positiv eingestellt gegenüber den Wohntürmen ist auch Christoph Geiser: «Die Chance auf eine zufällige Begegnung der Welten wird so grösser. Minimalst zwar, aber immerhin.» Ob diese Begegnungen allerdings überhaupt vonnöten sind, daran zweifelt Fritz Müller: «Warum muss sich jeder am Leben in seinem Quartier oder Dorf beteiligen? Das verstehe ich nicht.» In seiner Wohngemeinde sei nur sein Bett zum Schlafen, leben würde er in der ganzen Schweiz und im Ausland, wo alle seine Freunde seien.
Gut oder schlecht, für Pat Plüss ist der Mobimo-Tower vor allem eines: «Ein furchtbar langweiliges Gehütt.» Es könne genauso gut in Spreitenbach stehen und diene der Stadt wohl kaum zur Zierde, findet der Leser.
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