Illegal und faszinierend
In Zeiten, in denen alle Welt hochsensibel auf Datenschutz reagiert, ist Street Photography eigentlich ein No-go. Der Schweizer Fotograf Thomas Leuthard tut es trotzdem und ermuntert sogar dazu: mit einem Lehrbuch.
Sie sind unmittelbar, packend, ein Zeitdokument normalen Lebens. Sie wirken teilweise so konstruiert, wie es Schnappschüsse eigentlich gar nicht sein können. Das einzige Problem an Thomas Leuthards Fotos ist, dass sie öffentlich eigentlich niemand sehen darf. Denn das Datenschutzrecht verlangt, dass ein Fotograf eine Person erst um Erlaubnis bitten muss, bevor er deren Foto veröffentlichen kann. Street Photographer tun dies nicht. «Ich frage nicht vor dem Foto, dann würde die Person anders in die Kamera schauen», sagt Leuthard. «Ich frage sie auch nachher nicht, dann würde ich Gefahr laufen, ein gutes Foto löschen zu müssen.»