Im Lande des Zauberers Oz spricht jeder Deutsch und Englisch, und alle tanzen und singen
Die Tagesschule TAZ Horgen führt im Schinzenhof den «Zauberer von Oz» auf. Das Stück ist zweisprachig - das Publikum der Hauptprobe nicht.
Horgen - Es war einmal ein Land, in dem herrschte der Zauberer von Oz. In dieses Land verschlug es das Mädchen Dorothy und ihren Hund Toto, der die Ohren eines Hasen hatte und sprechen konnte. Dorothy suchte den Weg zurück nach Kansas, wo sie zu Hause war. Doch um den Rückweg zu finden, muss sie erst in die Smaragdstadt gehen zum Zauberer von Oz. Im Lande Oz spricht jeder abwechslungsweise Deutsch und Englisch, und jeden Tag singen und tanzen die Menschen und Krähen und Blechmänner und Vogelscheuchen. Und in der ersten Reihe sitzen die 13 Mohnblumen.
Jeder hat eine Rolle
Gleich hinter den Mohnblumen, die später einen Auftritt als Blumenwiese haben werden, sitzen die Schüler zweier Klassen aus den Schulhäusern Waldegg und Arn. Die rund 40 Kinder der Unter- und Mittelstufe sind das Publikum bei der Hauptprobe des Theaterstücks «Der Zauberer von Oz». Die private zweisprachige Tagesschule TAZ Horgen führt das Stück auf, das im angelsächsischen Raum jedes Kind kennt - und im deutschsprachigen nicht. Aber alle kennen das Lied «Somewhere Over the Rainbow», das zum Stück gehört. Tom Waits hat es schon interpretiert, Marusha und unzählige andere Künstler. Es ist in das allgemeine Liedgut eingegangen.
Mit diesem Lied beginnen die 120 Kinder zwischen 3 und 12 Jahren der TAZ Horgen die Aufführung. Tatsächlich hat jedes Kind, das die private Tagesschule besucht, eine Rolle. Die Dreijährigen stehen possierlich mit gelben Bauarbeiterhelmen auf der Bühne und müssen eine Strasse bauen, die Kindergärtler verkörpern Krähen, Vogelscheuchen und eben die Mohnblumen. Die älteren Kinder spielen in der Band oder übernehmen die Sprechrollen auf der Bühne.
Allerdings ist «Der Zauberer von Oz» nicht für solch ein grosses Ensemble geschrieben - die Theaterpädagogin Iris Hochschorner hat das Stück so angepasst, dass jedes Kind seine Rolle bekommt.
Seit Weihnachten hat Hochschorner mit den Kindern am Stück gearbeitet. Daneben bastelten die Lehrer mit den Schülern Requisiten, bauten das Bühnenbild und nähten und färbten die Kostüme.
400 Zuschauer erwartet
Christa Neukom ist die kaufmännische Leiterin der TAZ Horgen. Sie hat der Hauptprobe entgegengefiebert. «Wir führen regelmässig solche Events durch», sagt Neukom, «darauf legen wir viel Wert.» Die Arbeit am Projekt bringe die Kinder über die Klassengrenzen zusammen und lasse viele Freundschaften entstehen. «Seit einer Woche proben wir hier im Schinzenhof», sagt Neukom, «damit sich vor allem die Kleinsten an die Bühne gewöhnen konnten.» Die Hauptprobe verläuft ohne Probleme, die Kinder haben den Text und die Abläufe gelernt.
Das Stück ist solid inszeniert. Die Kinder tragen herzige Kostüme, sie singen und tanzen und nutzen die Bühne im Gemeindesaal gut aus.
Die Schulkinder im Publikum aber haben Mühe mit dem fliessenden Wechsel von Deutsch zu Englisch und zurück im gleichen Dialog: Keiner lacht bei den Scherzen auf Englisch.
Für die Vorstellung gestern Abend rechnete Neukom mit 400 Zuschauern. Die meisten werden Angehörige sein - und Englisch verstehen. Die kleinen Baumeister legen die gelbe Backsteinstrasse nach Smaragdstadt. So sieht die Inszenierung des «Zauberers von Oz» im Schinzenhof aus. Foto: P. Gutenberg
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