Im Rhein droht ein «drastisches Fischsterben»
Die hohen Temperaturen wecken Erinnerungen an 2003. Damals ging der Äschenbestand zwischen dem Bodensee und Eglisau fast zugrunde.
Im Hitzesommer 2003 trieben Tausende tote Fische bäuchlings den Rhein hinunter, die Äschenpopulation wäre fast zugrunde gegangen. Am Ende zählte man rund 50'000 verendete Tiere zwischen Untersee und Eglisau. Nun befürchten Fachleute, dass sich diese Katastrophe wiederholen könnte, wie die NZZ berichtet.
«Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass es zu einem drastischen Fischsterben kommt», sagt Lukas Bammatter, Adjunkt Fischerei des Kantons Zürich. Dafür müsste sich der Rhein auf 26 Grad erwärmen. Da es abgesehen von kleinen Schauern in den nächsten Tagen sonnig und heiss bleiben soll, sei dies realistisch. «Tritt diese Situation ein, dann wird es sehr kritisch», sagt Bammatter. Erschwerend komme hinzu, dass der Wasserstand sehr niedrig sei. Gestern Donnerstag betrug die Rheintemperatur im zürcherischen Flurlingen über 25 Grad.
Auch der Geschäftsführer des Schweizerischen Fischereiverbandes, Philipp Sicher, spricht von einer Tragödie, die kurz bevorstehe. «Zwischen 70 und 90 Prozent des Schweizer Äschenbestandes könnten vernichtet werden», sagte er der «Aargauer Zeitung». Es fehlten speziell tiefe Stellen, an die sich die Fische zurückziehen könnten.
Bestand schnell wieder erholt
Nach dem grossen Äschensterben 2003 ergriffen Zürich, Thurgau und Schaffhausen Schutzmassnahmen. So durften bis zum September 2007 keine Äschen mehr aus dem Rhein gefangen werden. Auch nach dem Moratorium wurde der Fang auf die Monate Oktober bis Januar beschränkt.
Zudem zog der Kanton Zürich in der Gemeinde Dachsen jedes Jahr eine Reserve von Äschen gross. Rund 10'000 Jungfische werden jeweils im Oktober im Rhein ausgesetzt. So konnte sich die Population erholen. Es sei erstaunlich schnell gegangen, sagt Bammatter, die Bestände hätten aber nie mehr die Grösse von vor 2003 erreicht.
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