Unterwegs in die UkraineMit dem Schlafwagen ins Kriegsgebiet
Viele Menschen versuchen verzweifelt, die Ukraine zu verlassen. Und dann gibt es jene, die zurückfahren. Ob sie überhaupt ankommen, weiss nicht mal der Kondukteur.

Wien, Hauptbahnhof. Abfahrt 16.42 Uhr. An den Schnellzug nach Ungarn sind wie jeden Tag zwei Kurswagen nach Kiew angehängt. Zwei blau-gelbe Schlafwagen der ukrainischen Staatsbahn «Ukrzaliznytsa». So, als wäre alles ganz normal an diesem Tag. Als gäbe es keinen Krieg, keine russische Invasion. Als in den frühen Morgenstunden des 24. Februar die ersten Bomben und Raketen auf ukrainische Ziele niedergingen, waren die Waggons gerade auf dem Weg in den Westen. Jetzt fahren sie wieder zurück. Und das nicht einmal leer.