Im Zweifel für den AC/DC-Drummer
Spektakuläre Wende: Aus Mangel an Beweisen wurde die Anklage gegen Phil Rudd, den Mord an zwei Menschen geplant zu haben, vom Gericht fallen gelassen. Doch andere Vorwürfe bleiben.

Die neuseeländische Staatsanwaltschaft hat die Anklage gegen AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd wegen versuchten Anheuerns eines Auftragsmörders fallen gelassen. Grund dafür sei ein Mangel an Beweisen, erklärte der zuständige Staatsanwalt Greg Hollister-Jones in der Stadt Tauranga. Weitere Anschuldigungen gegen Rudd wurden dagegen nicht aufgehoben, darunter der schwere Vorwurf der Morddrohung. Darauf stehen bis zu sieben Jahre Haft.
«Die Akte wurde heute eingeholt und geprüft», teilte Hollister-Jones mit. Er habe daraufhin die Entscheidung gefällt, dass es nicht genügend Beweise gebe, um den Anschuldigungen wegen versuchten Anwerbens eines Auftragskillers weiterhin nachzugehen.
«Schädigende Publicity»
Rudds Anwalt Paul Mabey sagte, die Entscheidung, Rudd zu beschuldigen, sei von der Polizei ohne Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft gefällt worden. Die Anschuldigungen hätten so niemals ausgesprochen werden dürfen. Rudd habe «als Ergebnis einer weit verbreiteten und aufsehenerregenden Berichterstattung» eine «unnötige und extrem schädigende Publicity» über sich ergehen lassen müssen, erklärte der Verteidiger.
Der Drummer war verdächtigt worden, bei einem Auftragskiller zwei Morde bestellt zu haben. Bei einer Verurteilung hätten ihm bis zu zehn Jahre Haft gedroht. Zudem soll Rudd Morddrohungen ausgesprochen und Marihuana und Methamphetamine besessen haben. Die Vorwürfe wegen der Drogen und Drohungen bleiben weiterhin bestehen.
Gegen Kaution frei
Der Rechtsprofessor Bill Hodge von derUniversity of Auckland erklärte, die Polizei sei im Fall Rudd zu schnell vorgegangen. Der Beschuldigte habe womöglich gute Argumente für eine finanzielle Entschädigung, sollte das Verfahren gegen ihn ganz zusammenbrechen. Doch bei einer Verurteilung wegen Morddrohung sähe dies anders aus, meinte Hodge.
Der 60-jährige Hardrocker war wegen der Anklage gestern in seiner Wahlheimat Neuseeland vor Gericht erschienen, kam aber gegen Kaution frei. Die Rockband kommentierte die Vorwürfe nicht und erklärte nur, Rudds Abwesenheit habe keinen Einfluss auf die geplante AC/DC-Tour im kommenden Jahr und die Veröffentlichung des neuen Albums «Rock or Bust» im Dezember.
Rudd schloss sich biografischen Angaben zufolge der Hardrockband erstmals 1974 und damit ein Jahr nach ihrer Gründung an. In den 80er Jahren verliess er die Gruppe, kehrte jedoch in den 90ern zurück.
AP/chk/bru
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