In der Feuerwalze des Gutgemeinten
Beeindruckend, aber noch nicht bestechend: Angelina Jolie hat an den Berliner Filmfestspielen ihre erste Regiearbeit gezeigt. «In the Land of Blood and Honey» verliert sich allzu schnell im Banalen.

Es ist alles verkehrt an der diesjährigen Berlinale: Angelina Jolie ist jetzt Regisseurin, und die französische Königin Marie-Antoinette, das bisher zuverlässig Kuchen und Männer verschlingende Partygirl, ist plötzlich lesbisch. Aber es soll hier ja auch alles ein bisschen verkehrt und anders sein; denn der alles beherrschende Mainstream, so sagte Jurypräsident Mike Leigh zur Festivaleröffnung, der sei schliesslich Hollywood, und wahre Filmkunst würde nur im Kleinen wachsen. Zum Beispiel an der Berlinale. Blöd nur, dass der Festivaldirektor Dieter Kosslick öffentlich bedauerte, dass er nicht Scorsese mit «Hugo» für die Eröffnung bekommen hatte. Scorsese? Hallo Hollywood?