In der Tiefe tappen die Forscher im Dunkeln
Geologen verlangen mehr Bundesgelder, um den Schweizer Untergrund zu erforschen. Damit liesse sich bei Tiefenbohrungen das Erdbebenrisiko reduzieren.

Die Schweizer verstehen es meisterhaft, Berge, Wälder, Flüsse und Städte in feinster Auflösung zu kartieren. Nachholbedarf herrscht hingegen im Untergrund. Anders als unsere Nachbarländer verfügt die Schweiz über wenig Erfahrungen mit dem Bergbau sowie der Ölund Gassuche. Die seismischen Messungen stammen grösstenteils aus den 70erund 80er-Jahren, sie sind nicht flächendeckend und überwiegend zwei- statt dreidimensional. «Es fehlen entscheidende Daten», sagt Peter Burri, Präsident der Schweizerischen Vereinigung von Energie-Geowissenschaftern. Das Problem stelle sich bei der Suche nach heissem Wasser – wie aktuell beim geothermischen Projekt in St. Gallen – und Erdgas gleichermassen.