In Oberglatt soll neu Kies aufbereitet werden
Die Eberhard Bau AG will im Industriegebiet eine Halle zur Kiesaufbereitung bauen. Der dadurch verursachte Mehrverkehr stellt für die Bauherren kein Problem dar.

Noch bis Ende Monat liegt das Baugesuch der Eberhard Bau AG bei der Gemeinde auf. Die Baufirma will auf ihrem Areal im Industriegebiet an der Breitloostrasse eine rund 200 Meter lange und 40 Meter breite Halle zur Kiesaufbereitung mit einer Bauhöhe von 20 Metern bauen.
Das Aushubmaterial von Baustellen soll zur Aufbereitung nicht nur mit den firmeneigenen Lastwagen herangekarrt werden. «Das Gleis des ehemaligen BP-Tanklagers endet auf unserem Grundstück», erklärt Heinrich Eberhard, Geschäftsführer der Eberhard Unternehmungen, «dieses wollen wir um rund 50 Meter verlängern, damit das Material auch mit Bahnwagen angeliefert werden kann.» Er rechnet damit, dass 100'000 bis 150'000 Tonnen Aushubmaterial in der geplanten Halle künftig verarbeitet werden können. Je nach Rohmaterial kostet der trocken herausgesiebte Kies 10 bis 20 Franken pro Tonne. Er wird in den Baukreislauf zurückgeführt und beispielsweise zu Beton verarbeitet. Das verbleibende Aushubmaterial soll zur Rekultivierung von Deponien verwendet werden. Die Bausumme für das Projekt beträgt knapp 10 Millionen Franken.
20 bis 30 Prozent Mehrverkehr
«Bisher haben wir in keiner unserer Anlagen zentral Kies aufbereitet», so Heinrich Eberhard, «wenn es geht, machen wir das direkt vor Ort. In der geplanten neuen Halle können wir dies künftig konsequent anbieten. So nützen wir nicht nur bestehende Lastwagenfahrten besser aus, sondern auch das Rohmaterial.» Jeder Fahrkilometer eines Lastwagens koste zwischen drei und vier Franken. 45 Lastwagen sind es, die heute in Oberglatt jeden Morgen leer wegfahren und abends wiederum leer zum Firmengelände zurückkehren; die Anschaffung zusätzlicher Lastwagen wegen dieser Anlage sei nicht geplant. Wie hoch der Anteil an Bahnfahrten sein werde, könne man derzeit nicht sagen, da dies stark von der Lage der jeweiligen Baustellen abhänge.
Der neue Geschäftszweig wird gemäss Eberhard «20 bis 30 Prozent Mehrverkehr» generieren. Dieser könne von der Kreuzung Wehntaler-/Kaiserstuhlstrasse aber auch ohne Ausbau gut geschluckt werden, schliesslich sei der Verkehr des heute stillgelegten BP-Tanklagers auch an dieser Stelle durchgerollt. Der Kanton plant an dieser Kreuzung eine Lichtsignalanlage, die im Jahr 2010 gebaut werden soll. Das Projekt soll gemäss dem Oberglatter Bausekretär Hermann Oberholzer im Laufe des kommenden Jahres öffentlich aufgelegt werden.
Heinrich Eberhard sieht keine grösseren Stolpersteine für die Realisierung der Kiesaufbereitungsanlage, die es so im Grossraum Zürich bisher nicht gibt. «Unser Projekt ist zonenkonform. Wir hoffen, im Frühling 2009 loslegen und die Anlage im Herbst in Betrieb nehmen zu können», sagt er. Die Gemeinde prüft das Baugesuch derzeit und lässt sich demnächst von den Bauherren genauer informieren. Das Gesuch wurde gleichzeitig zur Vorprüfung an die Baudirektion weitergeleitet, und auch die SBB werden sich zum geplanten Projekt verlauten lassen.
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