In Schweden müssen Frauen nicht mehr «Nein» sagen
Schweden regelt neu, wann eine Vergewaltigung vorliegt. Opfer sollen geschützt werden, auch wenn sie sich nicht wehren.
Die #metoo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe hat die schwedische Regierung dazu veranlasst, Gesetze zu verschärfen. Neu soll eine Vergewaltigung auch dann vorliegen, wenn sich das Opfer nicht wehrte. Das ist zum Beispiel dann zentral, wenn es unter Drogen steht, betäubt wurde oder sich nicht traut, sich zu wehren.
Bisher war es in Schweden so, dass die Opfer sich physisch wehren oder ausdrücklich ein «Nein» oder eine anderweitige eindeutige Ablehnung der sexuellen Handlung äussern musste, damit der Straftatbestand der Vergewaltigung zur Anwendung kam.
«Wenn du nicht sicher bist, lass es sein»
«Es sollte offensichtlich sein: Sex soll freiwillig sein. Wenn es das nicht ist, ist es illegal», sagt der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven. «Wenn du nicht sicher bist, lass es sein.»
Mit dem neuen Gesetz stehen die Interessen des Opfers an oberster Stelle, wie Löfven weiter sagt. Kritiker behaupten, dass das neue Gesetz nicht zu mehr Gerichtsurteilen führen werde. Doch der Regierung geht es um mehr: «Wir wollen gesellschaftliche Werte verändern», sagt Lövfen.
Yes means yes
In den USA gibt es bereits ein sogenanntes Sexual Consent Law, ein Gesetz also, das die gegenseitige Einwilligung beim Sex vorschreibt. Mit dem «Yes-means-Yes»-Gesetz geht Kalifornien gegen sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen an Universitäten vor. Wollen Studenten Sex haben, müssen sie demnach eindeutig Ja sagen.
Korrektur: In einer ersten Version des Artikels hiess es, dass die Partner in Schweden vor dem Sex um Erlaubnis bitten müssen. Diese Interpretation des Gesetzes wurde weltweit von etablierten Medien verbreitet, ist jedoch falsch.
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