In Thailand droht die Lage zu eskalieren
Nachdem Premierminister Abhisit den Kompromissvorschlag der Opposition abgelehnt hat, verschärft sich der Ton auf beiden Seiten.

In Thailand dürfte es nach der Ablehnung des Kompromissvorschlages der Opposition durch die Regierung zu weiteren schweren Unruhen kommen. Die Armee kündigte die Räumung des besetzten Geschäftsviertels an. Die oppositionellen Rothemden drohten ihrerseits mit aggressiveren Aktionen.
Am Sonntag errichteten sie nach Angaben der örtlichen Behörden hunderte Kilometer nördlich von Bangkok Strassensperren und stoppten auf diese Weise einen Polizeikonvoi, der die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt verstärken sollte.
Die Armee liess verlauten, sie werde die Demonstranten gewaltsam aus dem besetzten Viertel Ratchaprasong in Bangkok vertreiben. Zuvor sollten jedoch Frauen und Kindern von militanten Demonstranten getrennt werden, hiess es.
Abhisit droht den Rothemden
In einer Fernsehansprache heizte Regierungschef Abhisit Vejjajiva am Sonntag den Konflikt an. «Wir werden Ratchaprasong zurückholen», drohte er, vermied aber eine zeitliche Festlegung.
«Die wichtigste Frage ist nicht, ob wir die Menge auseinandertreiben, sondern wie wir dieses Problem lösen werden», sagte der Regierungschef, der sich seit sechs Wochen in einem Militärstützpunkt ausserhalb der Hauptstadt aufhält. An der Seite von Armeechef Anupong Paojinda lehnte Abhisit in der Ansprache Verhandlungen über Neuwahlen innerhalb von drei Monaten erneut ab.
Die Regierungsgegner hatten am Freitag Kompromissbereitschaft signalisiert und so auf Forderungen der UNO und ausländischer Regierungen reagiert. Sie waren von ihrer ursprünglichen Forderung nach Abhisits sofortigem Rücktritt abgerückt und forderten neu eine Parlamentsauflösung innerhalb von 30 Tagen und Neuwahlen in drei Monaten. Der Regierungschef wies das Angebot aber umgehend zurück.
Opposition verschärft den Ton
«Abhisit hat dem thailändischen Volk die Tür vor der Nase zugeschlagen», sagte der Anführer der Rothemden, Nattawut Saikuar, dem Informationen vorliegen, dass Abhisit die Zerschlagung der Protestbewegung «innerhalb von 48 Stunden» angeordnet habe.
Die Oppositionellen, die vornehmlich Anhänger des von der Armee gestürzten Ex-Regierungschefs Thaksin Shinawatra sind, verschärften erneut Ton gegenüber der Regierung, der sie elitäres und undemokratisches Verhalten vorwerfen. Zwar betonte Nattawut, die Opposition halte an ihrem Gewaltverzicht fest. Andere Vertreter jedoch zeigten sich zu einem «Guerilla-Krieg» gegen die Regierung bereit.
SDA/jak
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