«Indien ist kein Leseland»
Der Inder Kiran Nagarkar ist einer der bedeutendsten Autoren des Subkontinents. Für ein halbes Jahr lebt und schreibt er nun in Zürich.
Gut bringt das Literaturhaus seine Gastautoren unter. Die Wohnungsgenossenschaft PWG hat dafür eine grosszügige, helle Wohnung im fünften Stock an der Hegibachstrasse zur Verfügung gestellt. Der Blick geht weit über die Dächer bis zum Höhenzug des Uetlibergs. Kiran Nagarkar ist begeistert. «Close to paradise» sei es hier, vor allem wegen der vielen Bäume. In Mumbai, seiner Heimatstadt, seien die Bäume in den letzten Jahrzehnten verschwunden, durch den Bauboom, die Immobilienspekulation. Und noch eins: Wenn er mit Freunden in Mumbai skypt, versteht er sie manchmal kaum, so sehr dringt der Lärm der Megacity überall durch. Nagarkar hasst Lärm, also liebt er Zürichs Ruhe. Hier wird er gut zum Schreiben kommen.