Forscher testen KinderInfektionen an Zürcher Schulen: Studie soll Klarheit schaffen
An immer mehr Schulen kommt es zu Corona-Fällen. Doch wie ansteckend sind Kinder wirklich? Der Kanton will endlich verlässliche Zahlen.

Ganze Schulhäuser unter Quarantäne, ansteigende Infektionszahlen: Weltweit kam es nach Lockerungen zu mehr Corona-Fällen an Schulen. Auch in der Westschweiz mussten Schulen geschlossen werden. An Zürcher Schulen kommt es immer wieder zu Ansteckungen, wie die NZZ schreibt. Seit dem 11. Mai wurden an 25 Schulen 8 Lehrpersonen und 13 Schülerinnen und Schüler positiv getestet.
Diese Zahlen sind vergleichsweise tief. Das Problem: Bisher ist ungeklärt, wie ansteckend Kinder tatsächlich sind. Diese Lücke will die kantonale Bildungsdirektion nun mit der Studie «Ciao Corona» schliessen. Darüber berichtet die NZZ. Für die Studie nimmt ein Team um Epidemiologie-Professorin Susi Kriemler und ihrem Kollegen Milo Puhan seit vier Wochen Speichel- und Blutproben von Kindern an Zürcher Schulen.
Es ist die erste von drei Etappen, in der insgesamt 2500 Kinder aus 53 Zürcher Schulen in allen Bezirken getestet werden sollen. Die nächsten folgen im Herbst und im Frühling. So könne man herausfinden, ob und wie lange die Antikörper im Blut bleiben, sagt Kriemler.
Stadt brauchte länger
Um fundierte Daten zu haben, mussten die Tests an zufällig ausgewählten Schulen noch vor den Sommerferien erfolgen. Mit zwei Wochen besonders lange dauerte die Bewilligung in der Stadt Zürich, wo das Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich (SSD) über die Durchführung von Studien entscheidet. Ein Sprecher sagt, es habe offene Fragen in Bezug auf den Datenschutz und die Methodik gegeben.
Mittlerweile seien die Tests aber gut angelaufen, sagen Kriemler und Puhan. In einem nächsten Schritt sollen auch Lehrer und Eltern der Kinder getestet werden. Kinder und Eltern müssen zudem einen Fragebogen über das Verhalten während des Lockdown ausfüllen. Die ersten Resultate der Studie erwarten die Forscherin und der Forscher in einigen Wochen.
hwe
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