Informatik wird an den Gymnasien obligatorisch
Die Kantone wollen das Schulfach aufwerten. Das sei höchste Zeit, sagen Experten.

Gestern haben sich in Zürich die Erziehungsdirektoren aller Kantone versammelt; das wichtigste Traktandum: der Informatikunterricht an den Gymnasien. Hier liegt seit Jahren vieles im Argen. «Eigentlichen Informatikunterricht gibt es heute an einem typischen Gymnasium nicht», sagt Martin Lehmann, Professor an der Pädagogischen Hochschule Bern und dort zuständig für die Ausbildung von Informatiklehrern. «Die meisten Kantone bieten leider nur eine kleine Anwenderschulung an. Da wird erklärt, wie man Word und Powerpoint braucht oder wie man ins Netzwerk der Schule kommt. Damit hat es sich», so Lehmann. Die Schweiz drohe international den Anschluss zu verlieren, sagen auch andere Experten.
Die Kantone haben deshalb entschieden, dass neu landesweit Informatik anders und obligatorisch unterrichtet wird. Dies bestätigen Redaktion Tamedia drei Quellen aus dem Umfeld der Versammlung unabhängig voneinander. Die Vereinigungen der Gymnasiallehrer, der Rektoren und der Hochschulen hatten in den letzten Monaten bereits ein Obligatorium gefordert. Auch der Bund ist dafür.
Föderalismus versus Digitalisierung
Allerdings waren sich die Kantone uneinig darüber, ob Informatik nicht nur obligatorisch, sondern auch zu einem sogenannten Grundlagenfach aufgewertet werden soll. So hätte es auch für die Matur gezählt. Mit einer Stimme Unterschied wurde gegen das Grundlagenfach entschieden.
Opposition gab es vor allem aus Kantonen mit finanziellen Schwierigkeiten. Die Befürworter des Grundlagenfachs hoben hervor, wie wichtig die Informatik angesichts der Digitalisierung ist. Die Gegner argumentierten vorab mit dem Föderalismus. Jeder Kanton solle weiterhin selbst entscheiden können, wie er im Detail mit dem Fach umgehen will. Bei einem Grundlagenfach werden schweizweite Vorgaben gemacht – etwa eine Mindestzahl an Lektionen.
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