Internationale Haftbefehle gegen malische Islamisten
Nach den militärischen Erfolgen gegen die Islamisten im Norden Malis geht auch die Justiz des Landes gegen die Rebellen vor. Derweil sind erste Ausbildner der EU in der Konfliktregion eingetroffen.

Nun greift auch die Justiz in den Mali-Konflikt ein. Die Staatsanwaltschaft habe internationale Haftbefehle gegen Anführer von islamistischen Gruppen sowie Tuareg-Rebellen erlassen, hiess es am Freitagabend in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung.
Ihnen würden unter anderem Terrorismus, Kriegsverbrechen, Volksverhetzung sowie «Verbrechen gegen die staatliche Sicherheit und die territoriale Integrität durch Krieg» vorgeworfen. Auch religiös und ethnisch motivierte Vergehen, Plünderungen und internationaler Drogenhandel wurden in der Erklärung angeführt.
Norden unter Kontrolle
Die Haftbefehle richten sich gegen die Nationale Bewegung für die Befreiung von Azawad (MNLA), eine säkular ausgerichtete Tuareg-Rebellengruppe, die islamistische Terrorgruppe al-Qaida im Islamischen Maghreb (AQMI) und die Islamistengruppen Bewegung für Einheit und Jihad in Westafrika (MUJAO) und Ansar Dine (Verteidiger des Islams).
Nach dem Sturz der Regierung in Bamako durch unzufriedene Soldaten im März vergangenen Jahres hatten Islamisten gemeinsam mit Tuareg-Rebellen innerhalb weniger Tage den gesamten Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Später vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen und riefen im Norden des Landes das islamische Recht der Scharia aus.
EU-Armeeausbilder eingetroffen
Derweil ist eine erste Gruppe von EU-Armeeausbildern in Mali eingetroffen. Die etwa 70 Ausbilder sollten dazu beitragen, dass die malische Armee die Kontrolle über ganz Mali übernehmen könne, sagte der Kommandant des Kontingents in der Hauptstadt Bamako.
«Wir sind gekommen, um es der malischen Armee zu ermöglichen, das gesamte nationale Gebiet zu halten, und damit Mali über eine gute Armee verfügt», sagte der französische Oberst Bruno Heluin, Kommandant des ersten EU-Ausbilderkontingents.
Der erste politische Berater der EU in Mali, Bertrand Soret, sagte, das Kontingent bestehe aus französischen, spanischen, britischen, rumänischen, schwedischen und finnischen Soldaten, die für die EU-Ausbilder den Stützpunkt errichten sollen. Deutschland beteiligt sich an der Mission namens EUTM, die offiziell am 15. März beginnt, mit 40 Ausbildern.
SDA/wid
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch