Iraker fürchten Giftgas-Angriffe des IS
Laut der Kontrollorganisation OPCW setzt die Terrororganisation Chemiewaffen ein. Im Irak flüchteten im April deswegen 25'000 Menschen.

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) hat auf die Gefahr hingewiesen, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) Chemiewaffen produzieren und diese international geächtete Waffengattung im Irak und in Syrien bereits eingesetzt haben könnte.
Es gebe einen «starken Verdacht», dass der IS diese Waffen eingesetzt habe, sagte OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü am Sitz seiner Organisation in Den Haag. Als «extrem besorgniserregend» bezeichnete Üzümcü die Möglichkeit, dass der IS selbst Chemiewaffen herstellen könnte.
Gas-Attacke auf Regierungstruppen
Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, hatte im Februar gesagt, IS-Kämpfer seien in der Lage, in kleineren Mengen Chlor und Senfgas herzustellen. Die OPCW beklagte in den vergangenen Monaten mehrfach den Einsatz von Senfgas, Chlor und Sarin im Irak und in Syrien, ohne jedoch die Urheber benennen zu können.
Im April verübte der IS laut der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana eine Gas-Attacke auf syrische Regierungstruppen. Am 9. März wurden bei einem mutmasslichen Giftgasangriff des IS auf die irakische Stadt Taza drei Kinder getötet und rund 1500 Menschen verletzt. Festgestellt wurden Verbrennungen, Hautausschlag und Atemprobleme.
UN-Resolution eingebracht
Chemiewaffen-Einsätze versetzen die Bevölkerung oftmals in Panik. Im April ergriffen rund 25'000 Menschen aus der Umgebung von Taza die Flucht.
Russland verlangte im April Massnahmen der Vereinten Nationen zur Überwachung extremistischer Kampfgruppen in Syrien. Moskau warnte vor einer «Bedrohung» durch Chemiewaffeneinsätze, möglicherweise auch in Europa.
Gemeinsam mit China brachte Russland eine UN-Resolution ein, in der alle Nachbarstaaten aufgefordert werden, Hinweise auf den Erwerb oder den Einsatz von Chemiewaffen zu melden.
AFP/ij
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