Iran soll Zehntausende Milizionäre in Syrien haben
Das Auseinanderfallen Syriens versetzt umliegende Staaten in grosse Sorge: Gemäss einem Bericht baut die iranische Regierung deshalb ein Milizsystem im grossen Stil auf.

Der Iran und die mit ihm verbündete schiitische Hizbollah aus dem Libanon bauen nach einem Bericht der «Washington Post» ein Netzwerk von Milizen in Syrien auf. Damit wollen sie ihre Interessen im Falle eines Sturzes des Regimes von Präsident Bashar Al-Assad schützen.
Dies schrieb die Zeitung am Sonntag unter Berufung auf amerikanische und arabische Beamte. Die Milizen würden die Rebellen zurzeit gemeinsam mit syrischen Regierungstruppen bekämpfen, um Assad die Macht zu sichern. Das langfristige Ziel sei es, verlässliche Verbündete zu haben, falls Syrien in ethnische und an Glaubensrichtungen orientierte Landesteile zerfallen sollte.
Grosszügige Finanzierung
Ein hoher Beamter der Regierung von US-Präsident Barack Obama zitierte iranische Behauptungen, nach denen Teheran 50'000 Milizionäre in Syrien habe. Das Mullah-Regime finanziere die Milizen in Syrien grosszügig.
Ein Auseinanderfallen Syriens ist eine grosse Sorge der Nachbarstaaten, vor allem weil sich nach etwa zwei Jahren Bürgerkrieg kein militärischer Sieg der Rebellen oder des Assad-Regimes einerseits oder eine diplomatische Lösung andererseits abzeichnet.
Umkämpfte Armeestellung im Norden
Islamistische Rebellen in Syrien haben gestern eine Armeestellung in der nördlichen Provinz Raka eingenommen. Dabei hätten die Jihadisten in Tabka Munition und Artilleriegeschütz erbeutet, berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Zudem hätten Aufständische in der östlichen Stadt Deir Essor mit ihren Panzern den Sitz einer Armeebrigade beschossen. Aktivisten bezeichneten die humanitäre Lage in der Stadt als «dramatisch».
Die Beobachtungsstelle gab die Zahl der am Sonntag in Syrien getöteten Menschen mit mindestens 50 an, darunter 23 Zivilisten. Am Samstag gab es demnach 125 Tote, davon 52 Zivilisten. Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
SDA/mrs
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