Iran verhandelt – und montiert gleichzeitig neue Zentrifugen
Eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA ist in Teheran eingetroffen. Neue Zentrifugen sollen schneller Uran anreichern.

Der Iran hat nach eigenen Angaben mit dem Aufbau neuer Zentrifugen zur Urananreicherung begonnen. Die Arbeiten in der Atomanlage Natans liefen seit einem Monat, erklärte der Chef der iranischen Atombehörde, Fereidun Abbassi Dawani, laut iranischen Medienberichten. Bei neuen Gesprächen über das Atomprogramm mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gab es Teheran zufolge eine erste Annäherung.
Mit den neuen, leistungsfähigeren Zentrifugen soll Uran auf einen Grad von fünf Prozent angereichert werden, wie Dawani erklärte. Dies genügt für die Stromproduktion. Die IAEA wurde nach eigenen Angaben am 23. Januar in einem Brief über die Pläne für den Aufbau der Anlagen informiert. In dem Schreiben wurde laut IAEA die Installation von Zentrifugen des Typs IR-2 angekündigt. Bisher nutzt der Iran in Natans Zentrifugen vom Typ IR-1, die langsamer arbeiten als die neuen Zentrifugen.
Gespräche wiederaufgenommen
Eine IAEA-Delegation traf am Mittwochmorgen zu Gesprächen über das Atomprogramm im Iran ein. Es hätten «intensive Verhandlungen» stattgefunden, sagte der iranische IAEA-Vertreter Ali Asghar Soltanieh. «Meinungsverschiedenheiten wurden geklärt, und in einigen Punkten ist eine Einigung erzielt worden», fügte er hinzu. Beide Seiten wollten die neuen Vorschläge nun in Ruhe prüfen und sich dann erneut treffen.
Die IAEA-Experten hoffen vor allem auf einen besseren Zugang zu den Atomanlagen des Iran und zu Informationen über das Atomprogramm. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad betonte, in der Übereinkunft müsse das Recht seines Landes auf die friedliche Nutzung der Atomkraft eine Rolle spielen. Die «eindeutigen Rechte» des Iran müssten respektiert werden, sagte er vor Journalisten.
Der Westen verdächtigt den Iran, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist die Vorwürfe zurück und pocht auf sein Recht auf die friedliche Nutzung der Atomenergie. Der Iran reichert nach eigenen Angaben Uran auf fünf Prozent sowie auf 20 Prozent an. Letzteres soll dem Betrieb eines medizinischen Forschungsreaktors dienen. Für den Bau von Atomwaffen ist eine Anreicherung auf 90 Prozent notwendig.
Die internationale Gemeinschaft versucht, den Iran mit Sanktionen gegen seine Wirtschaft zum Einlenken zu bewegen. Das westliche Ölembargo bescherte dem Land im vergangenen Jahr Verluste in Höhe von rund 40 Milliarden Dollar (fast 30 Milliarden Euro), wie die Internationale Energieagentur (IEA) mitteilte. Die iranische Ölproduktion sei auf ihrem niedrigsten Stand «seit drei Jahrzehnten» angelangt.
Für den 26. Februar ist eine neue Verhandlungsrunde zwischen dem Iran sowie den USA, China, Russland, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland geplant. Die Gespräche in Kasachstan sind die ersten dieser Art seit acht Monaten.
AFP/mw
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch