Iran verweigert IAEA-Experten Zutritt zu Stützpunkt
Das Team der Internationalen Atomenergiebehörde hat seinen Besuch im Iran nach zwei Tagen ohne Ergebnisse beendet. Teheran erlaubte den IAEA-Experten nicht, den Militärstützpunkt in Parchin zu besichtigen.

Die Atomgespräche zwischen dem Iran und der Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind nach Angaben der Organisation erneut gescheitert. Teheran sei nicht auf die Bitte der IAEA-Experten eingegangen, den Militärstützpunkt Parchin besuchen zu dürfen, teilte die IAEA heute Morgen in einer Stellungnahme mit.
Dabei sei zu vermuten, dass an dem Stützpunkt Sprengstofftests ausgeführt würden, die im Zusammenhang mit Atomwaffen stünden. Die Entscheidung Teherans bezeichnete IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano in einer Erklärung als «enttäuschend».
Auch konnte keine Einigung über den Beginn einer «Aufklärung der ungelösten Probleme im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm erzielt werden, die insbesondere mögliche militärische Dimensionen betreffen», hiess es.
Konstruktive Haltung, aber keine Einigung
Zuvor hatte die iranische Führung den zweitägigen Besuch der IAEA-Delegation noch in ein positives Licht zu rücken versucht. So verlaufe die Zusammenarbeit mit dem UNO-Kontrollgremium «bestens», betonte der Sprecher des iranischen Aussenministeriums, Ramin Mehmanparast. Der Besuch begann am Montag. Es war der zweite innerhalb von weniger als einem Monat.
Chefinspektor Herman Nackaerts zeigte sich bei der Rückkehr des Teams am Flughafen Wien vor Journalisten schwer enttäuscht. «Leider konnten wir über keinen einzigen unserer Ansätze Übereinstimmung erzielen», erklärte Nackaerts. Das Team habe «in einem konstruktiven Geist» drei Ansätze verfolgt, erklärte der Experte. Während des zweitägigen Besuchs habe das Team versucht, eine Übereinkunft zu erreichen, welcher Weg einzuschlagen sei, um alle offenen Themen zu lösen.
«Keinen Zugang erhalten»
Insbesondere sei über die mögliche militärische Dimension von Irans Nuklearprogramm gesprochen worden. Die IAEA-Vertreter hätten auch versucht, Zugang zu einem Standort zu erhalten, an dem möglicherweise Nuklearwaffentests simuliert wurden. «Wir haben keinen Zugang erhalten, und wir konnten das weitere Vorgehen nicht festlegen.»
Das Team werde nun dem Direktor der IAEA, Yukiya Amano, Bericht erstatten. Anfang März werde sich der Gouverneursrat der Atombehörde bei seiner Versammlung mit dem Thema beschäftigen. «Dann werden wir sehen, was die nächsten Schritte sind», sagte Nackaerts.
Europa und die USA werfen dem Iran vor, Atomwaffen zu entwickeln. Teheran hingegen hat stets erklärt, mit dem Atomprogramm lediglich zivile Zwecke zu verfolgen. Die IAEA-Delegation machte sich am Mittwochmorgen auf den Rückweg nach Wien.
dapd/sda/wid
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch