Irlands Premier übersteht Vertrauensabstimmung
Brian Cowen, der Premierminister des finanzgeplagten Irlands, hat einen politischen Machtkampf für sich entschieden. Sein innerparteilicher Widersacher zog die Konsequenzen.

Der irische Premierminister Brian Cowen hat am Dienstag eine Vertrauensabstimmung in seiner Partei überstanden. Seine Kritiker um Aussenminister Micheal Martin bekamen keine Mehrheit unter den 71 stimmberechtigten Parlamentariern der Fianna- Fail-Partei zusammen. Nach der Abstimmung trat Aussenminister Martin von seinem Amt zurück. Premierminister Brian Cowen akzeptierte am Dienstagabend in Dublin die Entscheidung. Martin war der schärfste innerparteiliche Widersacher Cowens.
Der Rücktritt Martins ist der vorläufige Höhepunkt der politischen Krise in Irland, die der Finanzkrise des Landes nachfolgte. Martin hatte verlangt, dass sich Regierungschef Cowen von der Parteispitze zurückzieht und Fianna Fail mit einem neuen Spitzenkandidaten in die Parlamentswahl zieht, die in diesem Frühjahr erwartet wird.
Die genaue Stimmverteilung der Vertrauensabstimmung wurde nicht veröffentlicht. Zuvor hatten sich bereits prominente Fianna-Fail- Politiker, darunter Finanzminister Brian Lenihan, hinter Cowen gestellt. Der Ministerpräsident ist wegen seines Umganges mit der Finanzkrise in Irland umstritten.
«Es gibt keinen Tsunami gegen mich»
Der wegen der Finanzkrise in die Kritik geratene irische Premierminister Brian Cowen hatte sich vor der Abstimmung zuversichtlich gezeigt. «Es gibt keinen Tsunami gegen mich», sagte Cowen am Dienstag im irischen Radiosender Newstalk mit Blick auf Rücktrittsforderungen. «Ich glaube, dass die Partei klar der Meinung ist, dass ich sie bis zu den nächsten Wahlen führen sollte.»
In der Bevölkerung hat der Premierminister laut einer aktuellen Umfrage nur noch einen Zustimmungswert von zehn Prozent. Die Iren werfen ihm schlechtes Krisenmanagement in der Bankenkrise vor, die das Land in schwere Schulden gestürzt hat. Cowen erteilte Rücktrittsforderungen bislang eine Absage.
SDA/jak
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