Isis-Jihadisten steigen in den Ölhandel ein
Die Islamisten im Irak haben damit begonnen, Öl aus den besetzten Feldern zu verkaufen. Sie festigen dadurch ihre wirtschaftliche Stellung.

Nach dem Vormarsch der Terrormiliz Isis im Irak und in Syrien festigen die Extremisten ihre Stellung auch wirtschaftlich.Die Gruppe begann im Norden des Iraks mit dem Verkauf von Rohöl, das aus einem der grössten Ölfelder des Landes in der Nähe der Stadt Kirkuk stammt.
Das Öl werde über die kurdischen Autonomiegebiete in eine örtliche Raffinerie oder an die iranische Grenze transportiert, sagte der örtliche Polizeichef Schalal Abdul. Die Isis brachten zudem im Nachbarland Syrien am Freitag ein weiteres Ölfeld unter ihre Kontrolle.
100 Tanks à 12'000 Dollar
Das von Isis verkaufte Öl stammt laut Polizeichef Abdul aus dem Ölfeld Adschil südwestlich von Kirkuk, das die Terrorgruppe Ende Juni erobert hatte. Isis habe rund 100 Tanks voller Rohöl verladen, sagte Abdul weiter. Jeden Tank verkaufe die Gruppe für 12'000 bis 14'000 US-Dollar. Mit den Einnahmen finanzierten die Isis-Milizen ihre militärischen Operationen.
Die Isis-Milizen sind im Irak seit Anfang Juni auf dem Vormarsch und haben grosse Teile im Norden und Westen des Landes besetzt. Auch in Syrien konnten sie ihre Herrschaft zuletzt weiter ausbauen, so dass sie in der Region mehrere Ölfelder kontrollieren.
Al-Maliki hält an Macht fest
Angesichts des Isis-Vormarsches rief Iraks höchster schiitischer Geistlicher, Grossajatollah Ali al-Sistani, die führenden Politiker des Landes auf, die Regierungsbildung zu beschleunigen. Das Land befindet sich auch in einem politischen Chaos. Führende schiitische, sunnitische und kurdische Politiker fordern den Rücktritt von Ministerpräsidenten al-Maliki.
Dieser lehnte einen Rücktritt am Freitag erneut ab. Er werde seine Wähler nicht enttäuschen, sagte er nach Angaben des Nachrichtenportals «Al-Sumaria».
Krankenschwestern freigelassen
46 Krankenschwestern aus Indien können die von Isis kontrollierten Gebiete im Irak derweil verlassen. Eine Spezialmaschine fliege die Frauen vom Flughafen im kurdisch kontrollierten Erbil aus zurück nach Hause, teilten die Behörden des indischen Bundesstaates Kerala mit.
Die Krankenschwestern hatten sich in einem Spital in Tikrit verschanzt, seit die Gegend von der Isis eingenommen worden war.
SDA/ldc
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