Islamischer Zentralrat entzweit die Bülacher
Der Bülacher Stadtrat hat sich gegen den Islamischen Zentralrat entschieden. Eine Umfrage in Bülach zeigt, dass die Meinungen der Einwohner zu dieser Entscheidung auseinandergehen.
Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) kann eine Ende Februar geplante Veranstaltung nicht in der Stadthalle von Bülach durchführen. Der Stadtrat hat den IZRS als extreme religiös-politische Gruppierung eingestuft und sieht aus diesem Grund «Konfliktpotenzial», wie er mitteilt. Deshalb tritt die Stadt Bülach vom bereits abgeschlossenen Mietvertrag zurück.
Dieser Entscheid entzweit die Einwohner der 17'700-Seelen-Stadt. Die einen sprechen von einer «Sauerei», welche die demokratischen Rechte beschneide. Andere finden, dass «diese islamische Firma» in ihrem Ort nichts zu suchen habe.
1800 Teilnehmer und Demonstration erwartet
An der Islam Unity 2012 hätten am 25. Februar zahlreiche islamische Referenten aus verschiedenen Ländern auftreten sollen. Die Veranstalter rechneten laut eigenen Angaben mit bis zu 1800 Teilnehmern.
Die Stadträte hatten befürchtet, dass es zu Demonstrationen oder Störaktionen kommen könnte. Die Stadtpolizei sei nicht in der Lage, die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten, teilt die Bülacher Exekutive mit.
Tatsächlich hat das Aktionskomitee «Gegen die strategische Islamisierung der Schweiz» bereits zu einer Gegendemonstration «für verfolgte Christen unter dem Islam» aufgerufen. Ein entsprechendes Gesuch sei am Mittwoch bei der Stadtpolizei eingegangen, sagte Stadtpräsident Walter Bosshard auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
In einer Stellungnahme wirft der IZRS dem Stadtrat Vertragsbruch vor. Das Vorgehen der Behörden sei «unprofessionell und hinterwäldlerisch». Es handle sich um einen «Unrechtsentscheid», der für den Zentralrat völlig überraschend und ohne jegliche Vorwarnung komme. Der IZRS sieht die Grundrechte verletzt und will gegen den Entscheid rechtlich vorgehen.
Weiter weist der IZRS auf bereits entstandene Kosten hin. Die bisherigen Ausgaben im Zusammenhang mit der Veranstaltung beliefen sich auf etwa 60'000 Franken. Eine erste Teilzahlung sei Ende Dezember fristgerecht ausgelöst worden.
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