Islamischer Zentralrat soll Gelder aus Saudiarabien erhalten
Laut der «Sonntagszeitung» finanziert sich der IZRS durch ausländische Investoren. Informationen des Nachrichtendienstes des Bundes liessen darauf schliessen. Der Zentralrat hat dazu Stellung genommen.

Laut dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB) wird der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) aus dem Ausland finanziert. Dies berichtet die «Sonntagszeitung» in ihrer heutigen Ausgabe. «Indizien haben sich verdichtet, dass ausländische Gelder existieren», heisst es in einem vertraulichen Dokument des NDB, das der Zeitung vorliegt.
Demnach schreibe Nachrichtendienstchef Markus Seiler darin: «Festgestellte Kontakte und Reisen von Exponenten des IZRS lassen darauf schliessen, dass Gelder von salafistischen Organisationen zugunsten des IZRS fliessen.» Von gut unterrichteten Quellen will die «Sonntagszeitung» wissen, dass die Gelder aus Saudiarabien stammen.
IZRS prüft rechtliche Schritte
Der IZRS wehrt sich in einer Medienmitteilung gegen die Vorwürfe und weist diese als «Diffamierungskampagne» zurück. «Der Islamische Zentralrat finanziert sich im Inland durch Mitgliederbeiträge, Gönnerbeiträge und Spenden», heisst es in einer Medienmitteilung. Nun prüft die IZRS rechtliche Schritte. Möglicherweise liege mit der Veröffentlichung eines vertraulichen Berichts des Nachrichtendienstes in der Sonntagspresse eine Amtsgeheimnisverletzung vor, teilte der IZRS mit.
Laut dem Bericht der «Sonntagszeitung» hat der Nachrichtendienst des Bundes den Islamistischen Zentralrat während eines Jahres observiert. Der Grund seien Anhänger gewesen, die «bereits früher durch Aktivitäten im islamistischen Umfeld oder durch Verbindungn in dieses Umfeld aufgefallen sind».
Prüfverfahren eingestellt
Anfang Mai hat der Nachrichtendienst dieses sogenannte Prüfverfahren eingestellt. Damit erscheine der Verein nicht mehr auf der vertraulichen Beobachtungsliste mit Organisationen, welche die innere oder äussere Sicherheit der Schweiz potenziell gefährden, schreibt die «Sonntagszeitung». Der IZRS nimmt mit «Genugtuung» zur Kenntnis, dass der Nachrichtendienst ihn nicht mehr als gefährlich einstuft.
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