
Eine Schönheit ist er nicht, der Ok-Berg. Keine dramatischen Steilhänge wie seine Brüder auf der anderen Seite des Tales, keine majestätischen Gipfel, und anders als bei ihnen auch kein in der Sonne glitzernder weisser Mantel mehr. Verschwunden sind die anderswo Wasser spendenden Gletscherzungen, in denen mitunter eisig blaue Adern schimmern. Stattdessen liegt da eine Geröllhalde, sanft ansteigend. Der Schutt unzähliger Vulkanausbrüche, klein gerieben durch mehrere Eiszeiten, über den ein Trauerzug nun mühsam hoch stapft, nein: eigentlich ist es mehr ein Hüpfen, von Stein zu Stein, ein wenig so, als überquere man ein Flussbett, drei Stunden lang, bergauf.
Island erklärt seinen ersten Gletscher für tot
Der 700 Jahre alte Gletscher Okjökull ist ein Opfer des Klimawandels. Nur noch eine Gedenktafel erinnert an das geschmolzene Eis.