Italien wegen Griechenland-Krise wieder in Alarmstimmung
Rom/Frankfurt Die eskalierende Griechenland-Krise hat auch das Euro-Sorgenkind Italien wieder in Alarmstimmung versetzt.
Nach der Ankündigung einer Volksabstimmung in Athen über die Sparauflagen für Griechenland stieg der Risikoaufschlag für Staatsanleihen des ebenfalls hoch verschuldeten Italien auf einen Rekordstand. Regierungschef Silvio Berlusconi versprach daraufhin erneut schnelles Handeln. Rom werde die in Brüssel versprochenen Massnahmen «mit der Entschlossenheit, Strenge und Schnelligkeit durchsetzen, die die Situation verlangt», teilte der italienische Regierungschef am Dienstag mit. Die negativen Zahlen seien stark beeinflusst durch Griechenlands Plan, ein Referendum über die internationalen Hilfen abzuhalten, hiess es weiter. Der Aufschlag richtungsweisender zehnjähriger italienischer Staatspapiere zu deutschen Titeln kletterte im Vormittagshandel auf bis zu 4,34 Prozentpunkte. Er lag damit so hoch wie noch nie seit Einführung des Euro an den Finanzmärkten im Jahr 1999. Der jüngste Anstieg resultiert sowohl aus fallenden Wertpapierkursen in Italien als auch stark steigenden Anleihekursen in Deutschland. Italien war wegen seines hohen Schuldenstandes und politischer Unstimmigkeiten ins Kreuzfeuer der Finanzmärkte geraten. Unter dem Druck der EU hatte Berlusconi beim jüngsten Gipfel in Brüssel ein umfangreiches Papier mit Absichtserklärungen zu Liberalisierungen, einer Rentenreform und Infrastrukturprogrammen für mehr Wachstum vorgelegt. Das Land hat nach Griechenland den höchsten Schuldenstand der Eurozone gemessen an der Wirtschaftsleistung. Deutsche Staatsanleihen gelten indes nach wie vor als sehr sicher. Daher muss Deutschland den Anlegern auch deutlich niedrigere Zinsen bieten als Italien: Während Deutschland derzeit für zehn Jahre rund 1,8 Prozent zahlen muss, liegt der entsprechende Zins in Italien bei rund 6,1 Prozent.
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