IWF erwartet zusätzliche Mittel von über 400 Milliarden Dollar Spanien soll nicht nur sparen
Mailand Im Kampf gegen die Schuldenkrise in Europa erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) zusätzliche Mittel von mehr als 400 Milliarden
Dollar. IWF-Chefin Christine Lagarde äusserte in der italienischen Finanzzeitung «Il Sole 24 Ore» (Dienstagausgabe) die Hoffnung, dass in dieser Woche eine entsprechende Aufstockung der Mittel des Fonds in die Wege geleitet werde. Von Donnerstag bis Sonntag finden die Frühjahrstagungen von IWF und Weltbank statt. Parallel dazu kommt es zum Treffen der Finanzminister der führenden 20 Industrie- und Schwellenländer (G- 20). «Ich bin bereit, die Angelegenheit für einige Wochen offenzulassen. Manche Länder brauchen ein bisschen mehr Zeit für die Zustimmung der Parlamente», ergänzte Lagarde. Zu Spanien sagte sie, dort seien Fortschritte bei Reformen und der Haushaltskonsolidierung zu beobachten. Diese müssten aber fortgesetzt werden. Sie warnt zugleich davor, allein auf Sparpolitik zu setzen. Nötig sei «eine stetige und fiskalisch dauerhafte Anstrengung, die genügend Raum für Budget-neutrale Wachstumsimpulse lässt», sagte Lagarde der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Die Anleger seien derzeit besorgt, dass das Wachstum in dem Land nicht stark genug sei. Die Renditen für zehnjährige spanische Staatsanleihen waren am Montag auf mehr als sechs Prozent geklettert, Anfang Februar hatte sie noch bei unter fünf Prozent gelegen. Auch an den europäischen Börsen kehrte die Krisenstimmung zurück. Grund sind Befürchtungen, dass mit Spanien auch erstmals ein Euro-Schwergewicht unter den Rettungsschirm schlüpfen könnte. Die EU verlangt von Madrid, das Haushaltsdefizit drastisch zu senken. Das Land drücken hohe Arbeitslosigkeit infolge einer Immobilienblase, deren Auswirkungen auch den Banken schwer zu schaffen machen. Lagarde appellierte in der Zeitung an die Bankenaufseher, auf eine ausreichende Kapitalisierung der spanischen Geldinstitute zu achten.
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