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«Ja, das Leiden hat etwas Nützliches»

Freiwilliger Effort für unnötige Hindernisse: Der Franzose Warren Barguil in der 9. Tour-Etappe. Foto: Dirk Waem (Belga, Imago)

Wie banal ist Radfahren?

Es ist für einen Aussenstehenden ein simples Pedalen und Ins-Ziel-Kommen.

Und das Radfahren?

Und wir Zuschauer schauen ihnen stundenlang beim Leiden in ­brütender Sonne zu. Sind wir ­Sadisten?

Wenn die Tour de France jeweils die neue Strecke publiziert, hoffen wir, dass der Kurs möglichst hart wird, mit möglichst vielen Pässen.

Weshalb fasziniert uns das Leiden dermassen?

Dann ist Radfahren auch ein gewaltsamer Sport?

Der Fahrer versucht, beim Konkurrenten derart starke ­Schmerzen zu verursachen, dass der Gegner ihm nicht mehr folgen kann.

Hat das Leiden etwas Nützliches?

Müssen wir also an die Grenzen gehen, um besondere Momente zu erleben?

Sport ist aber auch: Wer Schwäche zeigt, verliert.

Auf der anderen Seite gilt: Überlegenheit macht verdächtig.

Müssen wir annehmen, dass alle dopen?

Wenn nun morgen Chris Froome positiv getestet wird, müssen wir uns betrogen fühlen?

Weshalb?

Sie schrieben in einem Ihrer Essays den wunderschönen Satz: «An der Startlinie sind wir alle Philosophen.»

Da gehört auch Angst dazu.

Angst ist also gut.

Dann finden wir Antworten.