Jagd auf iPhone-Geheimnisverräter
Die Schlinge um mutmassliche Informanten in namhaften Technologiekonzernen zieht sich zu: Jetzt hat sich die US-Börsenaufsicht eingeschaltet.

Die US-Börsenaufsicht SEC hat sich eingeschaltet und am Donnerstag (Ortszeit) gegen sechs Beteiligte eines sogenannten Experten-Netzwerks Klage erhoben. Die fünf Männer und eine Frau sollen Anleger gegen Bares mit Insiderinformationen unter anderem von Apple-Zulieferer Flextronics, Dell und AMD versorgt haben.
Der Fall war im Dezember ins Rollen gekommen. Das FBI hatte mehrere Verdächtige verhaftet, die New Yorker Staatsanwaltschaft erhob Anklage.
Nun ist die SEC auf den Zug aufgesprungen. Die Mitglieder des Experten-Netzwerks hätten geheime Firmeninformationen an Hedgefonds und andere Investoren verkauft, erklärte Chefermittler Robert Khuzami. Neben Geldstrafen fordert er auch ein Berufsverbot für einige der Beteiligten.
Über unveröffentlichte Finanzergebnisse geplaudert
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen zwei Berater. Nach den Erkenntnissen der Ermittler haben sie die Mitarbeiter der Technologiekonzerne mit den Investoren zusammengebracht.
In Telefonaten sollen die Insider dann über Neuentwicklungen, Verkaufszahlen oder die noch unveröffentlichten Finanzergebnisse geplaudert haben. Nach Erkenntnissen der SEC schlugen die Investoren aus ihrem Wissensvorsprung einen Profit von fast 6 Millionen Dollar.
Informationen sind wertvoll
Im Falle von Apple soll ein «Kunde» des Experten-Netzwerks so schon Monate vor dem Erscheinen gewusst haben, dass das neue iPhone 4 eine zweite Kamera für Videotelefonate besitzt und dass Apple zudem eine Art Lesegerät entwickelt – was sich später als der Tablet-Computer iPad herausstellen sollte.
Wie wertvoll derartige Informationen sein können, lässt sich am Apple-Kurs ablesen: Im Oktober 2009, zum Zeitpunkt des Telefonats, kostete die Aktie etwa 180 Dollar. Heute sind es mehr als 340 Dollar.
SDA/rek
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