Japan verschreibt allen AKW Stresstests
Vier Monate nach dem verheerenden Atomunglück in Japan hat die Regierung in Tokio Stresstests für alle Kernkraftwerke angeordnet. Wann die derzeit stillgelegten Meiler wieder ans Netz gehen, ist noch unklar.

Acht Wochen nach dem verheerenden Erdbeben und Tsunami in Japan hat Tokios Regierung für alle 54 Atomkraftwerke des Landes Stresstests angeordnet. In einer ersten Phase solle geklärt werden, ob die derzeit heruntergefahrenen Reaktoren massiven Erdbeben und Tsunamis standhalten können, sagte Ministeriumssprecher Yoshifumi Ohno. Wann die Stresstests beginnen sollen, sagte er nicht.
In einer zweiten Stufe sollten dann alle Atomkraftwerke des Landes umfassenden Tests unterzogen werden. Wann die 35 stillgelegten Meiler wieder ans Netz gehen, hänge vom Ergebnis dieser Tests ab, teilte das japanische Handelsministerium mit.
Nur noch 19 der 54 Meiler am Netz
Das Kraftwerk Fukushima-Daiichi war am 11. März von einem Tsunami schwer beschädigt worden. Nach einer teilweisen Kernschmelze bemühen sich Techniker bis heute, die Lage in den Reaktoren unter Kontrolle zu bekommen. Nach der Havarie war Kraftwerksbetreiber Tepco für sein Krisenmanagement scharf kritisiert worden.
Die japanischen Kernkraftwerke decken rund 30 Prozent des Elektrizitätsbedarfs des Landes. Derzeit sind nur 19 der 54 Meiler am Netz, was zu Engpässen bei der Stromversorgung führt. Die Regierung in Tokio hatte kürzlich die Energie für Unternehmen und Fabriken rationiert. Auch die privaten Haushalte wurden zum Stromsparen aufgefordert.
dapd/wid
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