Interview mit US-Starökonom«Je schneller die Credit Suisse aufgespalten oder verkauft wird, desto besser»
Nouriel Roubini kann sich das Überleben der Credit Suisse als Universalbank schwer vorstellen. Noch für dieses Jahr sieht er eine weltweite Rezession voraus.

Die Credit Suisse, eine unserer beiden Grossbanken, kam diese Woche unter starken Druck. Darauf hat ihr die Nationalbank einen Notkredit von bis zu 50 Milliarden Franken bereitgestellt. Ist nun alles in Butter?
Natürlich ist die Absicherung durch die Nationalbank hilfreich zur Beruhigung der Märkte. Aber sie löst das fundamentale Problem nicht. Die Credit Suisse ist für ein Land von der Grösse der Schweiz zu gross, als dass man sie untergehen lassen könnte. Sie ist zugleich zu gross, um zu scheitern, und zu gross, um gerettet zu werden. Die USA sind eine Volkswirtschaft von 20 Billionen Dollar, und die Notenbank hat das Geld, um die kleine Silicon Valley Bank oder andere zu stützen. Aber schon nur die Sicherung der Credit Suisse braucht 6 Prozent des Bruttosozialprodukts der Schweiz. Wenn die Bank eine vollständige Rettung benötigen würde, hätte die Nationalbank nicht genug Geld dafür.