Jeder Fünfte würde Asylsuchende bei sich aufnehmen
Eine Mehrheit der Schweizer hätte nichts gegen ein Asylzentrum in der Nachbarschaft einzuwenden. Geht es aber um persönliche Hilfe, gehen die Meinungen auseinander.

Eine Umfrage bei 1220 Personen, welche in der Westschweizer Wochenzeitschrift «L'Hebdo» veröffentlicht wurde, ergibt, dass mehr als jeder Zweite der Befragten (54,1 Prozent) ein Asylheim in der eigenen Wohngemeinde oder im Quartier akzeptieren würde: 20,1 Prozent wären völlig damit einverstanden, 34 Prozent «eher einverstanden».
Bewohner grosser Städte zeigen sich in dieser Frage aufgeschlossener als der Rest der Bevölkerung. Und in der Deutschschweiz liegt die Bereitschaft zum Zusammenleben mit 57 Prozent einiges höher als in der Romandie, wo sie nur 46 Prozent beträgt.
Beherbergen eher nicht
Die Meinungen gehen allerdings auseinander, wenn es darum geht, Asylsuchenden persönlich zu helfen. Zwar zeigten sich zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) dazu bereit, Sprachunterricht zu geben. Fast ebenso viele (62,5 Prozent) könnten sich vorstellen, eine Asylbewerberin oder einen Asylbewerber zum Abendessen einzuladen. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten kommen für viele infrage (58,2 Prozent).
Schwieriger wird es, wenn es darum geht, Flüchtlinge unter dem eigenen Dach aufzunehmen: Dazu zeigte sich gerade ein Fünftel (19,5 Prozent) der Befragten bereit. Eine ganze Familie zu beherbergen, konnte sich gerade noch etwa jede zehnte Person (12,6 Prozent) vorstellen. Auch hier zeigte sich die Bevölkerung der Deutschschweiz in der Umfrage offener als jene der Romandie.
Aufnahme von Flüchtlingen
Nur ein gutes Viertel der Befragten (26,8 Prozent) ist der Ansicht, dass sich die Schweizer Bevölkerung um die Aufnahme von Flüchtlingen kümmern muss. Für eine grosse Mehrheit (57,4 Prozent) ist dies Aufgabe des Staates.
Die Umfrage wurde zwischen dem 2. und dem 7. Juli im Internet durch das Institut M.I.S. Trend durchgeführt. Dazu wurden 1220 Personen befragt. Die Fehlerquote beträgt auf nationaler Ebene durchschnittlich 2,9 Prozent.
SDA/dia
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