Jeder vierte St. Galler war noch nie in der Romandie
Viele Deutschweizer haben keine Ahnung, wie es ennet dem Röstigraben aussieht. Eine Umfrage bringt Erstaunliches zu Tage.
Jeder vierte St. Galler und jeder vierte Bündner war noch nie in der frankophonen Schweiz. Von den Genfern hat es jeden fünfte noch nie in die Deutschschweiz verschlagen. Diese doch überraschenden Kenntnisse zeigt eine Umfrage der Forschungsstelle sotomo im Auftrag der Swisscom.
Vor allem wer weit weg vom Sprachgraben wohne, überschreite diesen seltener, heisst es in der Erhebung.
- Insgesamt waren 14 Prozent der Deutschschweizer noch nie in der Romandie.
- 15 Prozent der Romands ihrerseits reisten noch nie in die Deutschschweiz.
Noch weniger als die deutschsprachige Schweiz interessiert die Romands als Reisedestination aber das Tessin. Fast jeder zweite Westschweizer war noch kein einziges Mal in der italienischen Schweiz.
Partnersuche in eigener Sprachregion
Das Desinteresse an den anderen Landesteilen hat auch Auswirkungen auf die Paarbildung in der Schweiz. So verliebten sich die meisten der Befragten in eine Person aus der gleichen Sprachregion. Beziehungen über die Sprachgrenze hinaus sind selten, wie die Umfrage zeigt.
Ab und an schafft es Amors Pfeil aber immerhin über eine Kantonsgrenze hinweg. Am häufigsten gelingt ihm dies in der Nordwest- und Westschweiz.
- Gemessen am Total der interkantonalen Beziehungen sind Paarbeziehungen zwischen Personen aus Baselland und Basel-Stadt am häufigsten.
- Auf Rang zwei folgen Verbindungen zwischen Neuenburg und Jura.
- Nummer drei in der Beziehungsrangliste haben Waadt und Genf inne.
In absoluten Zahlen finden Zürcher und Aargauer am häufigsten zueinander.

Wer auch im Nachbarkanton nicht fündig wird, sucht immer häufiger im Internet nach einem Partner. Am häufigsten tun dies wiederum die Aargauer, wo bereits jede fünfte Beziehungen über das Web entstanden sind. Auch die Thurgauer bandeln mit immerhin 18 Prozent häufig über das Internet an. Schweizweit haben sich 13 Prozent aller Paare im Internet gefunden.
Viel weniger verbreitet ist die Partnersuche übers Internet in den Bergregionen und insbesondere in der Westschweiz. Im Kanton Genf haben gemäss der Umfrage nur sechs Prozent der Beziehungen im Netz begonnen, im Kanton Jura sind es gar nur drei Prozent.
Internet ist wichtiger als Auto
Neben den Erkenntnissen zum Austausch zwischen den Sprachregionen zeigt die Umfrage weiter: Für die Schweizer Bevölkerung sind heute Internet und Mobiltelefonie wichtiger als das Auto. Nur noch eine Minderheit erachtet traditionelle Kommunikationsmittel wie Briefpost, Festnetztelefonie und Paketpost als ziemlich oder sehr wichtig. Und mehr als die Hälfte der Berufstätigen arbeitet dank der Digitalisierung auch von zu Hause aus.
Die Kommunikations und Verkehrsmittel punkto Wichtigkeit im Vergleich:
- Schnelles Internet zu Hause: 79 Prozent
- Mobiltelefon: 73 Prozent
- Auto/Motorrad: 68 Prozent
- Schnelles Internet unterwegs: 52 Prozent
- Öffentlicher Verkehr: 43 Prozent
- Langsamverkehr: 37 Prozent
- Paketpost: 36 Prozent
- Festnetz: 34 Prozent
- Briefpost: 26 Prozent
Die Forschungsstelle sotomo hat im Auftrag der Swisscom vom 11. bis zum zum 23. Februar 14'174 Personen über verschiedene Online-Kanäle befragt. Ziel der Erhebung war es herauszufinden, wie vernetzt Schweizerinnen und Schweizer im Jahr 2016 sind.
SDA/fal
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