Jetzt spricht Ghadhafis Schönheitschirurg
Der Arzt Liacyr Ribeiro hat erstmals Details über einen Eingriff beim Diktator verraten. Er war vom libyschen Gesundheitsminister in den Bunker gerufen worden, um sich Ghadhafis Tränensäcke anzusehen.

Etwa 17 Jahre nach einer streng geheimen Schönheitsoperation an den Tränensäcken von Libyens langjährigem Machthaber Muammar al-Ghadhafi hat der brasilianische Chirurg Liacyr Ribeiro erstmals Details über den Eingriff verraten. Als er im Jahr 1994 an einer Konferenz in Tripolis teilgenommen habe, sei er vom damaligen libyschen Gesundheitsminister gebeten worden, einen ihm «lieben Menschen» zu untersuchen, sagte Ribeiro. «Ich habe zuerst an seine Frau gedacht», fügte der heute 70-Jährige hinzu. Dann seien sie jedoch zu Ghadhafis Bunker gefahren. «Der Eingang zum Bunker hatte eine gezackte Form, und sie haben mich in der Bibliothek warten lassen», erinnerte sich Ribeiro.
Dann sei er in ein Gebäude geführt worden, in dessen Inneren al-Ghadhafi ihn in einem Zelt begrüsst habe. «Ich habe ihm gesagt, dass es dort zu dunkel für eine Untersuchung sei, woraufhin wir in eine sehr moderne Zahnarztpraxis gingen», sagte Ribeiro. «Es war beeindruckend, ich hätte nie damit gerechnet, so etwas zu sehen», ergänzte er. In dem Bunker habe es sogar einen Sportkomplex mit einem riesigen Schwimmbad gegeben.
«Zu dieser Zeit war Ghadhafi körperlich in guter Verfassung», sagte Ribeiro, der dem Machthaber nach eigenen Angaben ein Jahr später auch Haare implantierte. Ghadhafis gesamtes medizinisches Personal habe aus dem Ausland gestammt – aus Pakistan, Russland, Ägypten und Jugoslawien. «Ich glaube, er hatte Angst, dass die Libyer ihn ermorden», sagte Ribeiro.
AFP/miw
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