
Ich habe Respekt vor meinen Kolleginnen und Kollegen in Brüssel, die uns die europäischen Umwälzungen übermitteln müssen, aber ich empfinde auch Mitleid. Obwohl die Entscheide der EU immense Folgen für ihre Bürgerinnen und Bürger haben können – wer das nicht glaubt, kann die Griechen fragen –, merkt man das der Berichterstattung über diese Entscheide selten an. Schon vor dem Lesen weiss man, dass der Abstraktheitsgrad der Artikel hoch und die Konkretisierungsdichte tief sein wird. «Der Höhepunkt der EU-Skepsis ist vorbei», lesen wir da, «Frankreichs Ansprüche an die EU» oder «Für die EU gibt es Schlimmeres als den Brexit». Und das sind nur die Titel der Artikel, also der aufregendste Teil.
Jossik war nicht im Kindergarten
Warum sind so viele Berichte aus Europa, vor allem aus Brüssel, so langweilig? Eine Aufforderung von unten.